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Gipfel der Arabischen Liga verschoben

Wegen der angespannten Lage im Nahen Osten hat Tunesien das für Montag und Dienstag geplante Gipfeltreffen der Arabischen Liga auf unbestimmte Zeit verschoben.

Tunesien habe sich „wegen der heiklen Lage der arabischen Welt und der in einer Sackgasse steckenden Palästinenser-Frage” dazu entschlossen und bedauere dies, sagte der tunesische Staatssekretär im Außenamt, Hatef bin Salem, am Samstagabend in der Hauptstadt Tunis.

Differenzen zwischen den Mitgliedstaaten bezögen sich auf Themen „von großer Wichtigkeit für den Prozess der Entwicklung, Modernisierung und Reform in unseren arabischen Staaten”, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums. Tunesien bedauere die Verschiebung des Gipfels, auf den die arabische Welt und die Weltgemeinschaft angesichts der gegenwärtig schwierigen Lage große Hoffnungen gesetzt hätten.

Ein Vorbereitungstreffen von Außenministern der Liga hatte zuvor bereits tiefe Meinungsverschiedenheiten über eine Friedensinitiative für den Nahen Osten und über Vorschläge für politische Reformen in der Region zutage treten lassen. Die gezielte Tötung von Hamas-Gründer Scheich Ahmed Yassin seitens Israels am vergangenen Montag hatte in der arabischen Welt große Empörung hervorgerufen, die von einigen Staaten angestrebte Wiederbelebung des Friedensprozesses erschien damit nach Meinung von Beobachtern politisch riskant.

Die radikalislamische Palästinenserorganisation hatte nach Yassins Tötung blutige Rache geschworen. Israel ist seitdem in erhöhter Alarmbereitschaft und fürchtet neue Anschläge.

Bei der zweitägigen Konferenz ab Montag wollten die arabischen Könige, Emire und Präsidenten eine Antwort auf die „Greater Middle East Initiative” der US-Regierung formulieren.

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