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Giftkatastrophe in Donau und Theiß

Nach der von giftiger Zyanid-Lauge ausgelösten Umweltkatastrophe in Südosteuropa wollte sich EU-Kommissarin Margot Wallström am Donnerstag ein Bild über das Ausmaß der Schäden machen.

Die Umweltexpertin traf in der Früh in Begleitung der Umweltminister Ungarns und Rumäniens, Pal Pepo und Romica Tomescu, in der ungarischen Stadt Szolnok 120 Kilometer östlich von Budapest am verseuchten Fluss Theiß ein.

Wallström wird auch das Goldbergwerk „Aurul“ in der nordwest-rumänischen Stadt Baia Mare begutachten. Von dort war die Lauge ausgetreten und in die Flüsse Somes, Theiß und Donau gelaufen.

Anrainer des von einer australischen Firma betriebenen Bergwerks berichteten in lokalen Medien über die jahrelange Luft- und Wasserschmutzung durch das Werk. Bis die Anlage wegen des Unglücks vor knapp drei Wochen vorläufig stillgelegt wurde, habe man die Fenster der Wohnungen wegen des beißenden Geruchs nicht öffnen können, klagten die Anwohner in einem Brief an die Zeitung „Graiul Maramurisului“.

Die Menschen in der Umgebung litten ständig unter Kopfschmerzen und Reizungen der Mundschleimhäute. Zudem seien mehrere Rinder gestorben, die in der Nähe des Bergwerks geweidet und Wasser getrunken hatten.

Die durch die Giftflut ausgelösten Schäden sind nach Angaben der Umweltorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) beträchtlich: Die Fischotterbestände entlang der vergifteten Flüsse seien so gut wie ausgerottet. Hunderte Tonnen verendeter Fische wurden aus den Gewässern gezogen.

Ungarn gilt als das bisher am schwersten betroffene Land. Die Regierung hat bei der EU und bei der UN-Umweltorganisation UNEP Hilfen für die Sanierung der verseuchten Gebiete angefordert. Nach WWF-Angaben waren am 30. Jänner 100.000 Kubikmeter schwermetallversetzter Zyanid-Lauge aus einem geborstenen Auffangbecken des rumänischen Goldbergwerks ausgelaufen.

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