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Gewinnerprojekt in Egg steht

Egg - Die Katastrophe sitzt vielen noch in den Knochen. Und doch: Das Leben muss weitergehen. Gut ein Jahr nach der Katastrophe im Egger Vinzenzheim steht nunmehr das Projekt fest, das dem abgebrannten Altenwohnheim als "Sozialzentrum" nachfolgen wird. | Bürgermeister Fink im Interview

Ein Architekt aus Ludwigsburg konnte die Fachjury aus drei Architekten und drei Gemeindevertretern (darunter der Bürgermeister sowie Vizebürgermeister Walter Gasser) mit seinem Entwurf für ein Pflegeheim mit angeschlossenem „Betreuten Wohnen” überzeugen. Aus 83 Einreichungen ging der Entwurf von Johannes Daniel Michel im anonymen Auswahlverfahren eindeutig als Siegerentwurf hervor. „Im Siegerprojekt finden sich unsere Prämissen optimal umgesetzt wieder. Bei den intensiven Vorprüfungen, auf deren Basis der Architekturwettbewerb erfolgte, hatten wir zwei Schwerpunkte festgelegt: Erstens mussten die Wege für die Pfleger innerhalb des Gebäudes so kurz als möglich gehalten werden und als zweites Hauptthema wollten wir, dass die Möglichkeiten von Rundläufen für Demente innerhalb des Gebäudes planerisch optimal umgesetzt werden”, sagt der Egger Bürgermeister Norbert Fink. Überhaupt läge der Fokus bei den Bewohnern und den Pflegekräften des Zentrums. „Nachdem diese das Heim und die Wohnungen ja als Lebensmittelpunkt wahrnehmen, muss vor allem auf ihre Bedürfnisse eingegangen werden. Wir haben uns im Vorfeld sehr intensiv mit der Thematik auseinander gesetzt”, erklärt der Bürgermeister.

Das lässt sich auch von Sieger-Architekt Johannes Michel sagen: „Der wesentliche Schwerpunkt war, die Arbeit am Grundriss von innen heraus zu entwickeln. Die Station des Pflegepersonal als Basis zu nehmen und rundherum die Zimmer zu gruppieren. Das verkürzt die Wege”, erklärt der Architekt.

30 Betten soll die neue Pflegeeinrichtung umfassen. Zusätzlich dazu soll es beim „Betreuten Wohnen” 15 Einheiten geben. Verbindende Brücken verkürzen die Wege für Pflegekräfte zusätzlich.

Letztere werden übrigens aus dem ursprünglichen Team des Vinzenzheimes rekrutiert: „Alle Kräfte des Heimes sind nach wie vor bei uns angestellt – wir haben sie einstweilen nur verliehen”, schmunzelt der Egger Bürgermeister. Bis zur Eröffnung des neuen Zentrums werden sie noch an ihren derzeitigen Arbeitsplätzen Dienst tun, dann können sie ihre nagelneue und doch alte Stelle wieder antreten.

Nach der gestrigen Präsentation des Siegerprojekts wird nun der „Feinschliff” des Projekts vorgenommen. „Wir werden uns in den nächsten Wochen mit dem Architekten zusammen setzen. Wenn wir uns einig werden, erfolgt hoffentlich der Auftrag an ihn”, sagt Fink. Mit der abgeschlossenen Detailplanung kommen dann die Ausschreibungen ins Rennen. „Wünschenswert wäre natürlich ein Baubeginn noch Ende dieses Jahres”, sagt Fink.

 

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