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Gewerkschafts-Appell: "Rettet den Tourismus"

ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer (Vorarlberg)
ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer (Vorarlberg) ©Kromus
Die westösterreichischen Spitzengewerkschafter haben angesichts der Schließung von Hotels und Restaurants bis 7. Jänner in einem offenen Brief an die Regierung und die jeweiligen Landeshauptmänner um Hilfe für die betroffenen Arbeitnehmer gerufen.

Menschen, die keine Kurzarbeit in Anspruch nehmen konnten, sondern ihren Job verloren haben, müssten jetzt mit 55 Prozent ihres Nettoeinkommens auskommen. Das Arbeitslosengeld solle umgehend auf 70 Prozent erhöht werden.

Längere Nachtruhe gefordert

Schließlich seien die Lebenshaltungskosten in Salzburg, Tirol und Vorarlberg sehr hoch, so die Landesvorsitzenden des Österreichischen Gewerkschaftsbunds (ÖGB) Salzburg, Tirol und Vorarlberg in dem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben. Weiters forderten die Gewerkschafter, die Nachtruhe wieder auf elf Stunden auszudehnen. Die Verkürzung der Nachruhezeit auf acht Stunden, die die letzte Arbeitsrechtsreform nebst anderen Verschlechterungen mit sich gebracht habe, wirke sich negativ auf die Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus. Um dem massiven Fachkräftemangel entgegenzuwirken, brauche es eine Investition in Bildung und Ausbildung. Die Möglichkeiten, die diesbezüglich mit der Kurzarbeit III geschaffen wurden, seien begrüßenswert.

Unterstützung für Arbeitnehmer gefordert

Die Entwicklung im Bereich Beherbergung und Gastronomie betrachten die ÖGB-Länderchefs mit großer Sorge. "Unsere drei Bundesländer sind wirtschaftlich in ganz besonderer Weise durch den Tourismus geprägt", erinnern sie. Zwischen acht und 15 Prozent der Beschäftigten in Tirol, Salzburg und Vorarlberg seien im Bereich Hotellerie, Beherbergung und Gastronomie beschäftigt. Hinzu kämen all jene Arbeitsplätze, die in anderen Wirtschaftsbereichen wie der Bauwirtschaft oder dem Handel durch den Tourismus entstanden seien. Nicht nur die betroffenen Betriebe bräuchten Unterstützung, sondern eben auch die Arbeitnehmer. Vonnöten sei zudem eine langfristige Strategie für die von der Coronakrise so stark betroffene Tourismusbranche.

(APA)

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