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Gewaltspirale dreht sich weiter: Selbstmordanschlag in Pakistan

Anschlagserie reißt nicht ab
Anschlagserie reißt nicht ab ©APA (epa)
Bei einem Selbstmordanschlag in der nordwest-pakistanischen Stadt Peshawar sind am Freitag mindestens zwölf Menschen getötet worden. Das Attentat richtete sich gegen ein Büro der Kriminalpolizei, wie offiziell mitgeteilt wurde.
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40 Tote bei Angriffserie in Pakistan

Dutzende Menschen seien verletzt worden, hieß es in einem Krankenhaus. Zunächst war unklar, ob der Anschlag von einem Mann oder einer Frau verübt wurde. Nach Angaben der Provinzregierung sind unter den Toten auch drei Polizisten.

In den vergangenen elf Tagen haben islamische Extremisten bei einer Serie von Bombenanschlägen und Angriffen etwa 150 Menschen in Pakistan getötet. Ziel ihrer Aktionen waren unter anderem die Vertretung der Vereinten Nationen (UNO) und das Hauptquartier der Streitkräfte. Die Regierung erklärte, sie sei nach den Anschlägen entschlossener denn je, gegen die Islamisten vorzugehen.

Die pakistanische Regierung plant derzeit eine neue Großoffensive gegen die Taliban in deren Hochburg Süd-Waziristan. In der Stammesregion an der Grenze zu Afghanistan sollen sich auch Hunderte ausländische Kämpfer sowie Angehörige des Terrornetzwerks Al-Kaida aufhalten. Anfang August war in Süd-Wazirsitan Taliban-Chef Baitullah Mehsud bei einem US-Raketenangriff getötet worden. Dessen Nachfolger Hakimullah Mehsud soll die Aufständische inzwischen neu organisiert haben. Er gilt als Drahtzieher der jüngsten Anschlagsserie.

In den vergangenen Tagen ist Pakistan von zahlreichen Anschlägen erschüttert worden, denen insgesamt mehr als 150 Menschen zum Opfer fielen. Zu fast allen Angriffen hatte sich Mehsuds Extremisten- Bewegung “Tehrik-e-Taliban” oder eine ihrer Splittergruppen bekannt.

Erst am Donnerstag waren bei Terrorangriffen auf Einrichtungen der Sicherheitskräfte im ostpakistanischen Lahore sowie zwei weiteren Bombenanschlägen im Nordwesten des Landes insgesamt 39 Menschen ums Leben gekommen. Am vergangenen Samstag hatten Aufständische das schwer bewachte Hauptquartier der Armee in Rawalpindi attackiert und stundenlang Dutzende Menschen festgehalten. Einen Tag zuvor hatte in Peshawar, der Hauptstadt der unruhigen Nordwest-Grenzprovinz, ein Selbstmordattentäter auf einem Basar mehr als 40 Menschen mit in den Tod gerissen.

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