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Gewaltsame Proteste gegen Bush-Besuch

Die Lateinamerika-Reise von George W. Bush wird zunehmend von gewaltsamen Protesten gegen den US-Präsidenten überschattet.

In der kolumbianischen Hauptstadt Bogota lieferten sich Demonstranten am Sonntagabend wahre Straßenschlachten mit der Polizei. Auch in Guatemala, wo Bush sich am Montag aufhielt, kam es zu Protesten. Eine Gruppe Maya kündigte eine spirituelle Reinigung ihrer geheiligten Stätte Iximche nach dem dortigen Besuch von Bush an.

An der Demonstration in Bogota nahmen rund 2.000 Menschen teil. Etwa 150 von ihnen griffen Polizisten an, andere schlugen in der Innenstadt Schaufenster ein und raubten Computer aus Bankfilialen. Die Polizei setzte Wasserkanonen und Tränengas ein. Vier Beamte wurden verletzt, etwa 100 Personen wurden festgenommen.

Bush unterstrich derweil das Engagement der USA für Lateinamerika. Dem kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe, einem seiner engsten Verbündeten in Lateinamerika, sagte er weitere Finanzhilfe zu. In den vergangenen sieben Jahren unterstützten die USA den Kampf der kolumbianischen Regierung gegen die Rebellenbewegung FARC mit rund vier Milliarden Dollar (drei Milliarden Euro).

Kolumbien war die dritte Station von Bushs Lateinamerika-Reise, die ihn bereits nach Brasilien und Uruguay führte. In Guatemala besuchte er am Montag ein US-Lazarett, das medizinische Hilfe von Impfungen bis zum Bau von Gesundheitszentren bietet. Dabei wurde er vom guatemaltekischen Präsidenten Oscar Berger begleitet. Auch ihm sagte Bush weitere Unterstützung zu. Später stand ein Abstecher zur Maya-Stadt Iximche auf dem Programm.

Mit seiner Lateinamerika-Reise, die ihn noch nach Mexiko führt, will Bush nicht zuletzt dem wachsenden Einfluss der Linken um seinen Erzrivalen Hugo Chavez entgegentreten. Der venezolanische Staatschef, der derzeit ebenfalls durch die Region reist, rief am Sonntag in Bolivien erneut zum sozialistischen Gegenangriff auf die US-Politik auf.

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