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Europarat drängt auf Einrichtung einer Gewaltambulanz in Vorarlberg

In Vorarlberg fehlt weiterhin eine eigene Anlaufstelle für Opfer sexueller und häuslicher Gewalt.
In Vorarlberg fehlt weiterhin eine eigene Anlaufstelle für Opfer sexueller und häuslicher Gewalt. ©APA/AFP
Als eines von zwei Bundesländern verfügt Vorarlberg noch immer über keine spezialisierte Gewaltambulanz. Ein Gremium des Europarats übt nun deutliche Kritik und fordert rasche Nachbesserung.

Vorarlberg und Oberösterreich sind die einzigen Bundesländer, in denen es bislang keine eigene Gewaltambulanz für Opfer von Missbrauch und häuslicher Gewalt gibt. Während die damalige Bundesregierung bereits 2022 flächendeckende Einrichtungen angekündigt hatte, sah das Land Vorarlberg bislang keinen Bedarf.

Die zuständigen Stellen verwiesen damals auf ausreichend geschultes Personal in den Landeskrankenhäusern – eigene Ambulanzen seien nicht notwendig, so die Argumentation.

Europarat fordert rasche Umsetzung

Daran übt nun GREVIO, ein unabhängiges Expertengremium des Europarats zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, scharfe Kritik. In einem Bericht wird die Bundesregierung aufgefordert, "dringend weitere Krisenzentren für Opfer sexueller Gewalt mit einer gleichmäßigen geografischen Verteilung einzurichten".

Diese Ambulanzen sollen umfassende Leistungen bieten – von medizinischer Versorgung über psychologische Hilfe bis hin zu forensischer Dokumentation, um Opfern eine schnelle und professionelle Betreuung zu ermöglichen.

Bedarf wird international anerkannt

Das Gremium betont, dass die zeitnahe Einrichtung solcher Stellen entscheidend sei, um Gewaltopfer wirksam zu unterstützen. In anderen Bundesländern sind entsprechende Ambulanzen längst in Betrieb oder im Aufbau. In Vorarlberg fehlt bis heute ein konkreter Plan für deren Umsetzung.

(VOL.AT)

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