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Gewaltbereite Jugendliche

Anteil der „Teenager“ bei Kriminaldelikten steigt permanent - pro Jahr fast 3.800 Kinder angezeigt - Alarmierende Entwicklung beim Straßenraub.

Untersucht wurde der Zeitraum von 1990 bis 1998. In diesen Jahren stieg der Anteil der angezeigten Kinder und Jugendlichen an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen von 11,5 auf 16,2 Prozent. 1998 wurden 3.774 Kinder zwischen zehn und 14 Jahren wegen krimineller Taten angezeigt, das waren drei Mal so viele wie Anfang der neunziger Jahre. Bei den Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren wurden 1998 knapp 30.000 wegen des Verdachts strafbarer Handlungen zur Anzeige gebracht.

Der Anteil der Kinder und Jugendlichen an der Gesamtzahl der Ladendiebe stieg in den Jahren 1990 bis 1998 von 16 auf 26 Prozent, bei den Kfz-Einbrechern von 20 auf 24 Prozent und bei den Einbrüchen in unbewohnte Häuser von knapp 27 auf 47 Prozent. Bei den Automatenknackern sind heute schon fast 70 Prozent Kinder oder Jugendliche, 1990 waren es 48 Prozent gewesen. Auch gehen heute 31 Prozent aller zur Anzeige gebrachten Raufereien auf das Konto von Kindern oder Jugendlichen, gegenüber 17 Prozent zu Beginn der Neunziger.

Deutlich sind auch die Steigerungen im Bereich der Drogen: Bei den Vergehen nach dem Suchtmittelgesetz stieg der Anteil der Kinder und Jugendlichen an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen von zehn auf 27 Prozent, bei den Drogen-Verbrechen von zwei auf 15 Prozent.

Und schließlich noch eine alarmierende Zahl: 1998 wurden 65 Prozent aller Fälle von Straßenraub von Tätern verübt, die zwischen zehn und 19 Jahre alt waren, 1990 war dieser Anteil noch bei 39 Prozent gelegen. Dazu die Analyse des Innenministeriums: „Der ständig steigende Anteil Jugendlicher beim Straßenraub lässt sich nicht durch bessere Überwachung erklären, auch die Anzeigenbereitschaft dürfte nicht im gleichen Ausmaß gestiegen sein“.

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