AA

Geteilte Meinungen über Trumps Reise in den Schnee

Auch in London ist man auf den US-Präsidenten derzeit nicht gut zu sprechen. Einen Besuch im Februar hatte Trump abgesagt.
Auch in London ist man auf den US-Präsidenten derzeit nicht gut zu sprechen. Einen Besuch im Februar hatte Trump abgesagt. ©Reuters
Auch in London ist man auf den US-Präsidenten derzeit nicht gut zu sprechen. Einen Besuch im Februar hatte Trump abgesagt.

Davos nicht’s kostet – so geht ein augenzwinkernder Spruch über den exklusiven Schweizer Wintersportort Davos, wo alljährlich auch das Weltwirtschaftsforum stattfindet. Während der Vorbereitungen ist vor allem von einem Gast die Rede, ein Gast den so mancher nicht im Schweizer Schnee sehen möchte. Donald Trump. Der US-Präsident hat nicht erst mit den angeblichen Drecksloch-Kommentaren auf sich aufmerksam gemacht. Seine polarisierende Persönlichkeit könnte gewaltsame Proteste gegen das World Economic Forum provozieren, das zumindest befürchten Kritiker.

Und tatsächlich hat die in Zürich ansässige Nichtregierungsorganisation Campax eine Online-Petition aufgelegt, die bereits mehr als 10.000 Menschen unterzeichnet haben. Tenor: Trump ist nicht willkommen. Die Gruppe plant sogar ein Nicht-Willkommen-Komitee am Züricher Flughafen. Campax-Präsident Andreas Freimüller:

“Noch besser wäre, wenn die Schweizer Regierung sich uns anschließen würde und ihn, um weitere Diskussionen zu vermeiden, bitten würde, daheim zu blieben, um dort in seinem Schlafanzug Fox News zu schauen, das wäre für mich völlig in Ordnung.”

Tourismus freut sich

Anders sieht das der Tourismusverband von Davos und Klosters. Dessen Chef Reto Branschi freut sich auf den Besuch aus Übersee.

“Sollte Herr Trump, der Präsident der Vereinigten Staaten, nach Davos kommen, dann würde uns das Präsenz in den allen Medien verschaffen, vor allem im westlichen Teil der Welt, und das würde uns sehr froh machen.”

Das Weltwirtschaftsforum findet in Davos vom 23. bis zum 26. Januar statt. Der Schweizer Ort ist nicht der einzige Platz auf der Welt, an dem Einwohner Trump lieber nicht als Gast haben möchten. So derzeit auch in London.

Absage per Twitter

Den Briten hatten Trump kürzlich eine Absage per Twitter erteilt. Eigentlich hatte er zur Eröffnung der neuen US-Botschaft im Februar anreisen wollen. Nun aber doch nicht. Diese Einwohnerin findet’s gar nicht mal so schlimm.

“Furchtbar, nicht wahr? Es ist brilliant. Wir wollen ihn hier eh nicht. Daumen hoch, Südlondon. Ja, er hat uns alle vor den Kopf gestoßen. Er ist ein Monster. Nicht willkommen.”

“Er ist eine schreckliche, schreckliche Person.”

“Er ist ein Rassist, homophob, ein Sexist. Er trägt alles Schlechte in sich.”

“Er kann weg bleiben.”

Neue Botschaft

Die alte US-Botschaft im noblen Londoner Stadtteil Mayfair hat ausgedient, im Süden Londons ist ein moderner Bau entstanden. Trump hatte fälschlicherweise per Twitter behauptet, der Umzug gehe auf die Amtszeit seines Vorgängers Barack Obama zurück. Da wolle er nicht das Band zur Einweihung durchschneiden. Korrekt ist aber, dass die Entscheidung zum Umzug bereits in der Amtszeit des republikanischen Präsidenten Georg W. Bush fiel.

Und da Trump selbst nun nicht nach London kommen wird, müssen sich Anwohner und Touristen mit seiner Wachsfigur zufrieden geben.

(Reuters)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Politik
  • Geteilte Meinungen über Trumps Reise in den Schnee