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Gesundes ist nicht gleich langes Leben

Nordeuropäer sind gesünder und reicher, aber die Menschen im Süden Europas leben länger. Das ist eines der Ergebnisse einer am Donnerstag in Brüssel von der EU-Kommission vorgestellten Studie über ältere Menschen in Europa.

Die Studie fand überdies keinen Zusammenhang zwischen staatlichen Ausgaben für den Gesundheitssektor und der Lebenserwartung. Menschen mit hohem sozialen Status leben jedoch gesünder, treiben mehr Sport und werden seltener dick.

Depressive unverheiratet

Mit dem Alter steige die Neigung zu Depressionen praktisch in allen Ländern, hielt die Studie fest. Davon seien Unverheiratete stärker betroffen als Verheiratete, Frauen eher als Männer. Die sozialen Folgen seien aber sehr unterschiedlich: Während in den nördlichen Ländern Einkommen und Wohlstand von depressiven Personen deutlich niedriger liege, fehle ein solcher Zusammenhang im Süden völlig.

Auch andere Unterschiede seien nicht durch erhobene Daten zu erklären: So schwanke der Anteil der Frühpensionierungen wegen Invalidität zwischen 16 Prozent in Dänemark und drei Prozent in Griechenland. Es gebe aber keine demographischen oder Gesundheitsdaten, die diese Unterschiede erklären könnten.

Geldtransfer alt – jung und jung – alt

Auch viele Rentnerinnen und Rentner arbeiten allerdings noch hart: Durch Hilfe für andere oder mit Aufpassen auf Enkelkinder leisten sie einen „substanziellen“ Beitrag zur Volkswirtschaft, hiess es weiter. Sie nehmen auch aktiv am Transfer von Mitteln zwischen den Generationen teil: Während im Norden die Jungen mehr von ihren Eltern erhalten, sind im Süden häufiger die älteren Menschen Empfänger. Befragt wurden für die Studie 22000 Menschen über 50 in elf Staaten, darunter der Schweiz.

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