Gespräche zwischen Iran und USA im Oman angelaufen

Im Wüstenstaat Oman haben am Samstag Gespräche zwischen dem Iran und den USA über das iranische Atomprogramm begonnen. Zum Auftakt des Dialogs unter Vermittlung des Sultanats nahmen in der Hauptstadt Maskat zwei Delegationen ihre Arbeit auf, wie ein Sprecher des iranischen Außenministeriums auf der Plattform X schrieb. Die Gespräche finden demnach in getrennten Sälen statt, wobei der Oman als Vermittler agiert und die Botschaften zwischen den Seiten übermittelt.
Für die iranische Seite ist Außenminister Abbas Araqchi angereist. Teheran spricht nach wie vor von indirekten Verhandlungen mit dem US-Sondergesandten für den Nahen Osten, Steve Witkoff, während in Washington von einem direkten Kontakt zwischen den beiden Diplomaten die Rede war. Araqchi war bei den bisher letzten Atomverhandlungen zwischen 2013 und 2015 die Nummer zwei der iranischen Delegation. Der Oman äußerte sich als diskreter Vermittler bisher nicht zu den Atomgesprächen.
US-Präsident Donald Trump hatte dem Iran im vergangenen Monat direkte Verhandlungen über ein neues Atomabkommen angeboten - und zugleich mit militärischen Konsequenzen gedroht, falls Teheran einer Begrenzung seines umstrittenen Atomprogramms nicht zustimmen sollte. Nach tagelangen Beratungen willigte Teheran schließlich ein - vor allem, um ein Ende der vorwiegend von den USA verhängten Sanktionen zu erreichen. Die Sanktionen gelten als ein wichtiger Grund für die derzeit desolate Wirtschaftslage des Iran.
In Trumps erster Amtszeit von 2017 bis 2021 hatten sich die USA aus dem Wiener Atomabkommen von 2015 zurückgezogen. Es sieht eine strikte Begrenzung der Atomaktivität des Iran vor und im Gegenzug eine Lockerung der Sanktionen gegen das Land. Nach dem Rückzug der USA aus der Vereinbarung verstieß der Iran wie von ihm angekündigt gegen die Auflagen und überschritt die Grenzwerte bei seiner Uran-Anreicherung. Der Westen wirft dem Iran seit langem vor, nach Atomwaffen zu streben. Der Iran weist dies zurück und erklärt, sein Atomprogramm diene nur der zivilen Nutzung und Energiegewinnung.
Teheran und Washington wollen nächste Woche weiterverhandeln
Nach dem Auftakt ihrer Atomgespräche wollen der Iran und die USA den Dialog nach iranischen Angaben in der kommenden Woche fortsetzen. Beide Seiten einigten sich im Oman darauf, die Verhandlungen weiterzuführen, wie das iranische Außenministerium mitteilte. In einer ersten Reaktion sprach das Ministerium von einer konstruktiven Atmosphäre auf Basis gegenseitigen Respekts.
Teherans Außenminister Abbas Araghtschi und der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, führten zum Abschluss am Samstag noch ein kurzes Gespräch im Beisein des omanischen Außenministers Badr al-Busaidi, wie das Ministerium mitteilte. Zuvor hatten beide Seiten in zwei getrennten Sälen konferiert, wobei Oman als Vermittler agierte und die Botschaften zwischen den Delegationen übermittelte.
Rund zweieinhalb Stunden dauerte der Dialog. Die iranische Delegation wurde von Außenminister Abbas Araghtschi geleitet, die USA schickten ihren Sondergesandten Steve Witkoff. Araghtschi war bereits zwischen 2013 und 2015 als stellvertretender Leiter der iranischen Delegation an den damaligen Atomverhandlungen beteiligt.
Vermittler Oman spricht von «freundlichen Atmosphäre»
Omans Außenminister al-Busaidi sprach auf der Plattform X ebenfalls von einer «freundlichen Atmosphäre». Ziel des Mediators sei, unterschiedliche Standpunkte zu überbrücken und Frieden, Sicherheit und Stabilität in der Region zu fördern. Man werde weiterhin zusammenarbeiten und weitere Anstrengungen unternehmen, um dieses Ziel zu erreichen, hieß es.
US-Präsident Donald Trump hatte dem Iran im vergangenen Monat direkte Verhandlungen über ein neues Atomabkommen angeboten - und zugleich mit militärischen Konsequenzen gedroht, falls Teheran einer Begrenzung seines umstrittenen Atomprogramms nicht zustimmen sollte. Nach tagelangen Beratungen willigte Teheran schließlich ein - vor allem, um ein Ende der vorwiegend von den USA verhängten Sanktionen zu erreichen. Diese gelten als ein wichtiger Grund für die derzeit desolate Wirtschaftslage des Iran.
Regierungen im Westen befürchten den Bau einer Atombombe durch den Iran. Teheran betont dagegen, sein Atomprogramm ausschließlich für zivile Zwecke zu nutzen, reichert Uran aber stärker an, als für eine zivile Nutzung erforderlich.
(APA)
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