Gesichtserkennung laut Innenministerium im Regelbetrieb

Dies berichtete das ORF-Mittagsjournal am Dienstag u.a. aufgrund einer parlamentarischen Anfragebeantwortung der NEOS. Laut BMI-Sprecher Harald Sörös wurde das System bisher 581 Mal in Anspruch genommen und 83 Verdächtige durch die Software identifiziert.
Ausweitung nicht geplant
Vom Bundeskriminalamt werden Bilder etwa nach Bank- oder Tankstellenüberfällen mit einer Fotodatenbank des Innenministeriums abgeglichen, die Tatverdächtige enthält. Der Ermittler bekommt die wahrscheinlichsten Treffer vorgelegt und entscheidet danach selbst über das weitere Vorgehen, sagte Sörös im Mittagsjournal. Eine weitere Ausweitung des 450.000 Euro teuren Systems sei, so das Innenministerium weder geplant, noch möglich.
Die Landeskriminalämter erhalten erst nächstes Jahr Zugriff darauf, hier hätten sich die "Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus verzögert".
Kritik an Gesichtserkennung
Kritik kam dennoch von Thomas Loninger, Geschäftsführer von epicenter.works: "Es ist die Frage, wie frei wir uns im öffentlichen Raum bewegen können und ob jedes Foto, das von uns online ist, uns auch zugeordnet werden kann."
Kucharowits: Algorithmen sind fehlerhaft
"Heimlich, still und leise wird nun eine Software zur Gesichtserkennung eingesetzt. So geht das nicht mehr, wir werden dem ganz genau nachgehen", meinte die Sprecherin für Netzpolitik im SPÖ-Parlamentsklub, Katharina Kucharowits. Es gebe Grundrechte, die wir achten und schützen müssten. "Algorithmen sind fehlerhaft. Das wissen wir auch aus etlichen Studien. Soll die Entscheidung über den Menschen wirklich einer Maschine überlassen werden?", so Kucharowits.
(APA)
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