Geschäftsklima stabil - Vorarlberger Industrie fordert dennoch rasches Handeln der Politik

Der Geschäftsklimaindex – der Mittelwert aus der aktuellen Geschäftslage und der Einschätzung der Geschäftslage in sechs Monaten – hat sich auf einer Skala von minus 100 bis plus 100 mit 28,30 Punkten im vierten Quartal 2015 kaum verändert (28,50 Punkte im dritten Quartal).

Mit einem Saldowert von 60 Prozent (57 im dritten Quartal) wird die derzeitige Geschäftslage in der Umfrage, an der sich 47 Unternehmen mit über 23.500 Beschäftigten beteiligten, generell als stabil und positiv beurteilt.
Ausblick in Vorarlberg eher verhalten
Deutlich verhaltener seien aber bereits die Erwartungen für die kommenden sechs Monate ausgefallen. Nur acht Prozent der Unternehmer erwarteten eine günstigere Lage, der Großteil, 82 Prozent, geht von einer gleichbleibenden Situation aus, teilten IV und die Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Vorarlberg (WKV) mit.
Ausländische Konkurrenz
Aufgrund des internationalen Umfeldes werde auch der Druck auf die Verkaufspreise immer stärker, betonten die beiden Geschäftsführer. Bei deren Einschätzung in drei Monaten resultierte ein Wert von minus 24 Punkten, das bedeutet minus acht Prozentpunkte im Vergleich zum dritten Quartal (minus 16 Punkte). Zudem erwarten 32 Prozent der Befragten nach wie vor fallende Preise, nur acht Prozent sehen eine steigende Tendenz bei den Verkaufspreisen, berichtete Burtscher.
“Nicht auf den Lorbeeren ausruhen”
Zuversicht herrschte hingegen weiterhin bei den Auslandsaufträgen. Der Saldowert stieg im Vergleich zum dritten Quartal (57 Prozent) um zwölf Prozentpunkte auf 69 Prozent und zeigte damit nach einem geringen Einbruch (minus vier Punkte) im Quartal zuvor wiederholt einen hohen Wert. “Die Exportzahlen entwickeln sich sehr gut”, betonte Burtscher. 2016 werde man voraussichtlich die Neun-Millarden-Euro-Grenze knacken.
Dennoch dürfe man sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, so der IV-Geschäftsführer. Die internationale Entwicklung habe enorme Auswirkungen auf das Ländle, die in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunkene Wettbewerbsfähigkeit des Standortes müsse wieder gesteigert werden.
Steuersenkungen für die Wirtschaft
Burtscher und Amann forderten in diesem Zusammenhang erneut einen umfassenden Bürokratieabbau sowie eine Entlastung der Unternehmen. Die mit einer Milliarde Euro höchste Lohnnebenkostensenkung könne nur eine erste Stufe sein, weitere Maßnahmen müssten folgen.
Konkret sei eine schrittweise Senkung der Körperschaftssteuer (KÖSt) von derzeit 25 auf 20 Prozent “eine einfache und wirksame Maßnahme mit starker Wirkung gegen die andauernde Investitionszurückhaltung”, erklärte der WK-Spartengeschäftsführer. Zudem plädierten die beiden Industriesprecher dafür, die Wirtschaftssanktionen gegen Russland gemeinsam mit den europäischen Partnern neu zu bewerten und zurückzunehmen, um Schaden von Europa abzuhalten. (red/APA)
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