“Ich habe erkannt, dass es richtig ist, das jetzt zu sagen, um ein Signal zu setzen”, sagte er im APA-Interview.
“Ich war einer der ersten in Österreich, der sich infiziert hat”, sagte er Samstagabend bei der Eröffnung unter Tränen. “Es ging nicht um mich – das Opfer, der Betroffene, der den Life Ball macht”, sagte Keszler in dem Interview mit der Austria Presse Agentur noch in der Nacht auf Sonntag. “Ich möchte nicht der Vorzeigebetroffene sein.”
Keszler: “Immer offen und ehrlich”
Mit jedem, der ihn gefragt hat und der ihm wichtig war, habe er “offen und ehrlich” darüber gesprochen. “Es hat sich nichts Großartiges geändert”, sagte Keszler.
Warum er gerade jetzt die Erkrankung bei einem breiten Publikum öffentlich gemacht hat, lag an dem unerwarteten Tod von Horstl, eines Freunds, der jahrelang am Life Ball gearbeitet hat. “Ich denke, ich war im Vorfeld des Life Balls emotional durch die Beerdigung vor zwei Wochen. Weil hier ein Mensch aus meinem Umfeld einen so sinnlosen Tod gestorben ist. Heute braucht keiner mehr an Aids sterben”, sagte Keszler.
Ausgrenzung wegen HIV
Denn viele Menschen würden aufgrund ihrer Krankheit ausgegrenzt, benachteiligt und in Scham leben. Doch für Menschen mit HIV ist eine regelmäßige Medikamenteneinnahme enorm wichtig. “Die Medizin hat hier so wahnsinnig viel erreicht”, sagte Keszler. “Aber diese Dinge passieren nach wie vor, nicht nur in Asien, Afrika und Lateinamerika, sondern auch in Österreich. Es war schlimm, dass es jemand aus der Life-Ball-Community war.”
“Es ging mir nicht darum zu sagen, ihr müsst mir helfen, ich bin betroffen”, erklärte Keszler. “Ich bin Obmann eines Vereins (der Verein Aids Life steht hinter dem Life Ball, Anm.). Mein Privates soll nicht die Spielregel für den Life Ball sein.”
“Viele liebe Messages”
Nach seiner Rede bekam er “enorm viele liebe Messages”. Auch während des Interviews kamen immer wieder Ballbesucher zu ihm und gratulierten ihm zu seinen Worten.
“Wir hatten Tränen in den Augen”, sagte etwa ein junger Mann im Ritterkostüm.
(APA)
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