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Gerlinde Kaltenbrunner will im Frühling Mount Everest stürmen

Zum Gipfelsturm auf den Mount Everest will die aus Spital am Pyhrn in Oberösterreich stammende Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner im kommenden Frühling ansetzen. Wenn alles gut geht, soll im Sommer dann ein neuerlicher Versuch am K2 folgen. Das gab die Alpinistin anlässlich der Präsentation ihrer Autobiografie "Ganz bei mir" am Mittwoch in Linz bekannt.

Eine Trainingspause gönnt sich Kaltenbrunner nicht: Regelmäßiges Mountainbiken, Klettern und Laufen, aber auch viel Schlaf steht auf ihrem vollen Terminkalender. Bald sollen Ski- und Eistouren folgen. Gemeinsam mit Ehemann Ralf Dujmovits will sie im Frühling den höchsten Berg der Welt in Angriff nehmen. Er hat den Mount Everest zwar schon einmal bestiegen, diesmal möchte er ihn aber mit seiner Frau und ohne Sauerstoff bezwingen.

Neben dem Mt. Everest fehlt der 38-jährigen Oberösterreicherin noch der K2 bei ihrem Vorhaben, alle 14 Achttausender zu schaffen. Sie gilt damit nach der Südkoreanerin Oh Eun Sun, die bereits 13 Gipfelsiege vorweisen kann, als Favoritin für die Erstbesteigung aller Bergriesen durch eine Frau. Auf dem K2, der als anspruchsvollster Achttausender gilt, hatte Kaltenbrunner im August umkehren müssen. “Aber mir war ganz klar, dass ich zurückkomme.” Dieses Vorhaben will sie im Sommer 2010 realisieren – “wenn ich gesund und fit bin”.

“Fast wie eine eigene Expedition” war für die zierliche Powerfrau die Arbeit an ihrer Autobiografie, die sie gemeinsam mit Autorin Karin Steinbach verfasst hat. Es habe sie Überwindung gekostet, ihre Tagebücher jemand anderem anzuvertrauen, schilderte sie ihre anfängliche Scheu. Diese Expeditionstagebücher bilden gemeinsam mit 66 Stunden Interviews die Grundlage des Buches.

Insgesamt hat die Arbeit ein knappes Jahr gedauert. Gemeinsam mit ihrem Mann und der Autorin hat sich Kaltenbrunner drei Wochen auf die griechische Insel Kalymnos zurückgezogen. Vormittags wurde geschrieben, nachmittags die Bergwelt der Insel erklommen. Das Korrekturlesen erledigte sie unter anderem auch auf ihrem Laptop im Karakorum-Basislager.

Schwierig sei es gewesen, die 17 Bilderseiten des Buches zu gestalten, berichtete Kaltenbrunner. Während von den neueren Expeditionen so viele Fotos da waren, dass eine Auswahl schwerfiel, gab es von ihren früheren Touren wenig professionelles Material. Ganz schlecht sah es mit Kindheitsbildern aus: “Da hat mir aber der Herr Pfarrer sehr geholfen.”

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