Anklage verschärft
Die Justiz im US-Bundesstaat Minnesota hat die Anklage gegen den mutmaßlich für den Tod des Afroamerikaners George Floyd verantwortlichen Ex-Polizisten verschärft. Damit könnte ihm im Fall einer Verurteilung eine deutlich längere Haftstrafe drohen, wie am Mittwoch aus einem aktualisierten Haftbefehl hervorging. Der Polizist war nach Bekanntwerden des Vorfalls umgehend entlassen und wenig später auch verhaftet worden.
Mord 2. Grades - bis zu 40 Jahre Haft
Der Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaats Minnesota erhebt im Fall des getöteten Afroamerikaners George Floyd gegen alle vier beteiligten und inzwischen entlassenen Polizisten Anklage. Hauptangeklagter ist der weiße Ex-Beamte Derek Chauvin, dem nunmehr Mord zweiten Grades ohne Vorsatz zur Last gelegt werde, wie Gouverneurin Amy Klobuchar mitteilte. Ihm drohen damit bis zu 40 Jahre Haft.
Zuvor war ihm Mord dritten Grades und Totschlag vorgeworfen worden.
Beihilfe und Anstiftung zum Mord
Die drei anderen Beteiligten würden wegen Beihilfe und Anstiftung zum Mord angeklagt, berichtete die Zeitung "Star Tribune" am Mittwoch unter Berufung auf Insider. Stellungnahmen der Staatsanwaltschaft und der Anwälte der Ex-Polizisten waren zunächst nicht zu erhalten.
Christophe Kohl (ORF) über die Proteste in den USA
9 Minuten auf dem Hals gekniet
Floyd starb, nachdem Chauvin fast neun Minuten auf seinem Hals gekniet hatte. Chauvin ließ auch dann nicht von Floyd ab, als dieser mehrfach stöhnte, er bekomme keine Luft. Der Vorfall wurde mit einer Handykamera festgehalten. Er löste in zahlreichen Städten in den USA und in anderen Ländern Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt aus, bei denen es teilweise zu Ausschreitungen kam.
Das Handyvideo von der Festnahme
Liveticker zu George Floyd
(APA)
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