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Georg-Trakl-Preis für Lyrik an Waltraud Seidlhofer

Der mit 8.000 Euro dotierte Georg-Trakl-Preis für Lyrik 2014 geht an die Autorin Waltraud Seidlhofer. Je 4.000 Euro wurden laut der Landeskorrespondenz Salzburg von der Republik Österreich und dem Land Salzburg zur Verfügung gestellt. Den mit 3.000 Euro dotierten Georg-Trakl-Förderpreis erhält der Lyriker Peter Enzinger.


Seidlhofer wurde 1939 in Linz geboren und lebt in Thalheim bei Wels. Sie war als Bibliothekarin in Linz und Wels tätig und ist Mitglied der Linzer Künstlervereinigung Maerz und Gründungsmitglied der Grazer Autorinnen- und Autorenversammlung. Enzinger stammt aus Zell am See und lebt jetzt in Wien. Der Lyriker wurde bereits 2005 mit dem Förderungspreis der Stadt Wien ausgezeichnet.

Seidlhofer schreibt Lyrik und Prosa. Seit 1961 veröffentlicht sie kontinuierlich in Zeitschriften und Anthologien sowie im ORF, Radio FRO, Radio Pilsen und Sender Freies Berlin. Ihre erste Buchpublikation war 1971 der vom Kulturamt der Stadt Linz herausgegebene Gedichtband “bestandsaufnahmen”. Es folgten 18 weitere Buchpublikationen, zuletzt die Bände “Tage, Passagen” (2009), “Ausgewählte Gedichte” (2009), “stadtalphabet” (2010), “Singapur oder der Lauf der Dinge” (2012) und gemeinsam mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Gregor M. Lepka, “Danu/Donau, eine Reise” (2012).

Die Lyrik von Seidlhofer sei selten breitenwirksam, hob die Jury in ihrer Begründung hervor. Mitglieder des Gremiums waren Evelyne Polt-Heinzl (Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur in Wien), Rüdiger Görner (Gastprofessor an der Universität Salzburg und der Queen Mary University of London) sowie Anton Thuswaldner (Literaturkritiker). Diese Art der Lyrik sei für das Selbstverständnis und die Entwicklung einer Gesellschaft und ihres Verständigungsmittels, der Sprache, von größter Bedeutung, hieß es. “Waltraud Seidlhofer verfolgt ihr literarisches Projekt seit ihrer ersten Veröffentlichung Mitte der 1960er Jahre mit großer Ruhe und Konsequenz. Ihre lyrische Prosa und ihre Gedichte sind Bestandsaufnahmen, die mit Techniken der klassischen Moderne arbeiten und bei aller Abstraktion nie den Bezug zur Wirklichkeit verleugnen.”

Die Auszeichnungen an Seidlhofer und Enzinger erfolgen im 100. Todesjahr von Georg Trakl und werden von Salzburgs Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn am 4. Dezember vergeben. Die offizielle Verleihung findet beim Dialoge-Festival der Stiftung Mozarteum am 4. Dezember im Wiener Saal des Mozarteums statt. Der Georg-Trakl-Preis wird in unregelmäßigen Abständen seit 1952 vergeben.

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