Generelles Handyverbot in der Schule oder Einbindung in den Unterricht?

Das Wasagymnasium in Wien-Alsergrund könnte bald zur handyfreien Zone werden. Demnächst sollen dort Schüler-, Eltern- und Lehrervertreter entscheiden, ob ein Handyverbot eingeführt werden soll. Laut Bericht sollen neben dem Wasagymnasium mehrere Wiener Schulen ein generelles Verbot erwägen. Im Stadtschulrat kann man das nicht bestätigen, da es sich um schulautonome Entscheidungen handelt.
Handyverbot im Wasagymnasium
Der Direktor des Wasagymnasiums bestätigt: Nur eine Minderheit der Schulen habe das Verbot, in der Pause das Handy zu nutzen, formalisiert. Dabei betont er die Wichtigkeit einer Selbstverpflichtung – immerhin könne man nicht 700 Schüler permanent kontrollieren. Werden die Regeln verletzt, solle das Mobiltelefon trotzdem bis zum Ende des Schultags abgenommen werden.
Am Wasagymnasium will man mit dem Verbot vor allem die Unterstufenschüler schützen: Diese würden mit dem scheinbaren Druck, permanent in Soziale Medien eingeklinkt sein zu müssen, schlechter umgehen können als die Älteren. Das führe dazu, dass sich die Schüler mit dem Handy beschäftigen und nicht mit ihren Mitschülern.
Handy bei Prüfungen einbinden
Laut Theodor Saverschel, dem Elternvertreter für mittlere und höhere Schulen, sind die Schulen, die das Handy komplett verbieten wollen, klar in der Minderheit. Er sieht solche Verbote ambivalent: Einerseits würden im Unterricht immer mehr moderne Technologien eingesetzt, andererseits gebe es immer mehr Klagen von Lehrern, weil Handys zum Schummeln eingesetzt würden.
Er schlägt eine Umstellung des Prüfungsmodus vor. Wie bei Open-Book-Prüfungen an Hochschulen solle das Handy zur Recherche genutzt werden dürfen. Dafür müssten die Prüfungen so gestaltet sein, dass man ohne Verständnis des Stoffes nicht weiß, wo man suchen muss und ein Zeitproblem bekommt.
Handynutzung als gesellschaftliches Problem
Dass das Handy während der Stunde zum SMS-Schreiben oder Internetsurfen verwendet wird, ist aus Saverschels Sicht eine Sache, die Lehrer zu verhindern wissen müssten. Dass Schüler sich auch während der Pause lieber mit dem Handy als mit ihren Mitschülern beschäftigen, sei hingegen ein “gesellschaftliches Problem. Das kann ich nicht in der Schule lösen”, so Saverschel.
(APA)
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