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Generali bringt Auto-Reparaturkosten-Versicherung

Erstmals können Autofahrer in Österreich demnächst ihre Fahrzeug-Reparaturkosten von einer Versicherung begleichen lassen. Ab Februar 2011 bietet Generali, der führende heimische Kfz-Versicherer, als Kasko-Zusatzprodukt die Übernahme technischer Gebrechen bis zu 2.000 Euro im Jahr. Je nach Selbstbehalt beläuft sich die monatliche Prämie auf 7 bis 11 Euro.

Insgesamt hat Generali als größter Anbieter bei 19 Prozent Marktanteil aktuell 735.000 Kfz-Haftpflicht-Kunden unter Vertrag, wobei mit 340.000 knapp die Hälfte auch über eine Kasko verfügt.

Für das Gesamtjahr 2010 erwartet Kupec rund 600 Mio. Euro Bruttoprämie an Einnahmen in den Motorsparten und etwa 350 Mio. Euro Schäden. Wegen des Ausbleibens verheerender Hagelschäden wie im Vorjahr dürften heuer die Kasko-Schäden stark zurückgehen.

Über die Jahre hat zwar die Zahl der Auto-Kasko-Risken zugenommen, und es ist hier – bis 2009 – auch die Zahl der Schäden gestiegen, doch gibt es deutlich weniger Kfz-Haftpflicht-Schäden als früher. Allerdings sind zugleich sowohl in der Haftpflicht als auch in der Kasko die Durchschnittsprämien von Jahr zu Jahr gesunken.

2010 dürfte die Neuwagenzahl an das Vorjahr heranreichen. Kupec erwartet für das Gesamtjahr 330.000 Pkw-Neuzulassungen – nach 329.793 im Vorjahr. Bis September waren es mit 251.460 um 1,5 Prozent mehr als in dem durch die Verschrottungsprämie angetriebenen Vorjahr. Dabei nehmen auch die Tageszulassungen weiter zu; die tauchen in den ebenfalls boomenden Gebrauchtwagenzahlen auf. Zuletzt wechselten jährlich rund 770.000 Gebrauchte den Besitzer.

Am insgesamt leicht schrumpfenden Kfz-Haftpflicht-Markt in Österreich ist wegen der wachsenden Zahl an Fahrzeugen die Durchschnittsprämie pro Risiko in den vergangenen fünf Jahren um 2,4 Prozent pro Jahr gesunken, im ersten 2010 nochmals um 4,3 Prozent, betonte Kupec vor österreichischen Journalisten in Valencia, wo Generali als Sponsor des Ducati-Teams bei der letzten Etappe der Motorrad-WM präsent war. Die Gesamteinnahmen der Auto-Sparten sanken zwischen 2005 und 2009 branchenweit von 2,841 auf 2,818 Mrd. Euro, in der Haftpflicht gingen sie von rund 1,8 auf etwa 1,7 Mrd. Euro zurück. Die gesamte Schaden/Unfall-Versicherung wuchs zugleich von 6,77 auf 7,41 Mrd. Euro.

Die Kfz-Kasko-Einnahmen der Branche legten in den vergangenen fünf Jahren zwar um 1,19 Prozent jährlich zu, doch verringerte sich die Durchschnittsprämie pro Risiko um 1,74 Prozent pro Jahr, heuer bis Juni sogar um 5,1 Prozent. Dass die Prämien pro Kfz seit 2009 stark abgesackt sind, ist eine Folge der Wirtschaftskrise: Es werden im Schnitt leistungsschwächere und billigere Autos gekauft. Das sei der Hauptgrund für den Rückgang der Durchschnittsprämie – ansonsten wirke natürlich auch der Wettbewerb, aber eine regelrechte “Preisschlacht” gebe es in Österreich, anders als in Deutschland, nicht, sagt Kupec. Außerdem steigt die Zahl der Bonusfahrer, da es weniger Schadensfälle gibt. Warum die Zahl der Schäden abnimmt, kann sich die Assekuranz aber selbst nicht erklären. Bei der Generali sind rund 90 Prozent der Autofahrer im Bonus unterwegs, 60 Prozent sogar in der billigsten Stufe Null.

Ein Rückgang bei Einbruchdiebstählen sei in der Auto-Kasko – anders als im Wohnungsbereich – nicht bemerkbar, so Kupec. Jedoch würden sich Gesamtdiebstähle an Fahrzeugen mit nur 4 Prozent aller Kasko-Aufwendungen niederschlagen. Dabei gebe es aber einzelne Fahrzeugtypen, die praktisch “nicht mehr versicherbar” seien, etwa BMW X6.

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