AA

Gelsenschutzimpfung: Kein Interesse im Ländle

Schwarzach - Bei Ärzten und Apothekern ist die neue Gelsenschutzimpfung sehr umstritten. Bisher konnte eine Wirkung des Präparats nicht nachgewiesen werden. In Vorarlberg gibt es kaum Interesse an der Impfung.
Apotheker Klaus Michler im Interview

Als “sehr dubios” bezeichnet die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit eine Impfung, die fünf Wochen lang vor Gelsen schützen soll. Das Mittel besteht aus einer Kombination aus einem Vitamin B-Komplex und einem Lokalanästhetikum im Verhältnis 1:1. Es handle sich “definitiv nicht um ein zugelassenes Arzneimittel”, die Impfung werde für “kurios bis verboten” gehalten, so der AGES-Sprecher Christoph Baumgärtel. Skeptisch äußert sich auch der Lochauer Klaus Michler: „Es ist noch keine Wirkung des Präparats nachgewiesen und ich würde es auch nicht an Kunden empfehlen.“

Sechs Injektionen sollen fünf Wochen schützen

Der Arzt Franz Hasengschwandtner aus Oberösterreich, der diese Impfung anwendet, spritzt eine kleine Menge eines Vitamin B-Komplexes zusammen mit einem lokalen Betäubungsmittel vor oder hinter das Ohr oder in den Bereich zwischen Nase und Mund. Mücken mögen den von derart geimpften Menschen abgegebenen Geruch angeblich nicht.

Geruch gegen Mücken

Vitamin B-Komplexe werden schon seit Jahren zur Mückenabwehr eingesetzt. Bisher wurden die Vitamine eingenommen. Der unangenehme Geruch der dann über die Haut abgesondert wird sollte die Mücken fernhalten. „Der Geruch ist auch für Menschen wahrnehmbar und wird meist als unangenehm empfunden“, erklärt der Apotheker. Eine Wirkung ist aber auch hier nicht nachgewiesen.

Da keine wissenschaftlich fundierten Studien über die Wirksamkeit bekannt sind, werden die Kosten in Höhe von 30 bis 50 Euro nicht von der Gebietskrankenkasse übernommen. Auf VOL Live Anfragen hat sich bestätigt, dass auch in Apotheken in Schwarzach, Dornbirn und Lustenau praktisch kein Interesse besteht.  

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Gelsenschutzimpfung: Kein Interesse im Ländle