Die Banken bekommen das Geld zum Leitzins von einem Prozent. Geldmarkthändler hatten mit einer deutlich höheren Nachfrage gerechnet, weil am Donnerstag der erste von drei vergangenes Jahr aufgelegten Jahrestendern fällig wird und die Geldhäuser der Notenbank 442 Mrd. Euro zurückzahlen müssen.
Dieser Aderlass von beinahe der Hälfte der aktuell von der EZB an das Bankensystem ausgeliehenen Liquidität – eine Art Stresstest der Superlative – hatte am Finanzmarkt schon seit Wochen für heftiges Nervenflattern gesorgt. Nach Bekanntgabe des Ergebnisses des Dreimonatstenders zogen Dax und Euro an. Ökonomen zeigten sich zufrieden, dass das Finanzsystem trotz der Schuldenkrise in Südeuropa eine erste Hürde genommen hat. Weitere Prüfungen stehen aber noch aus. So hat die EZB als Sicherheitsleine einen sechs Tage laufenden Extratender aufgelegt. Dessen Ergebnisse werden am Donnerstag veröffentlicht.
Alles in allem werten die Experten die überraschend moderate Nachfrage nach EZB-Geld angesichts der großen Spannungen an den Geldmärkten in jüngster Zeit als Erfolg. Rentenmarktstratege Kornelius Purps von der italienischen UniCredit sprach von einem “positiven Signal für das Bankensystem”. Ein Geldhändler eines großen deutschen Instituts formulierte es so: “Das zeigt, dass die Banken nicht gewillt sind, für 90 Tage zu einem Prozent Geld aufzunehmen. Dann kann die Not ja nicht so groß sein.”
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