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Geiselnehmer in Kambodscha handelte aus Rache

Der mutmaßliche Drahtzieher des Geiseldramas in einem internationalen Kindergarten in Kambodscha hat nach Polizeiangaben vom Freitag aus persönlicher Rache gehandelt.

Bei dem Drama im Touristenort Siem Reap waren am Vortag ein kanadischer Bub und zwei der sechs Täter getötet worden.

Der Kambodschaner Chea Khom habe in der vergangenen Woche seinen Job als Fahrer für den südkoreanischen Besitzer eines Restaurants in Siem Reap hingeschmissen, berichtete ein Polizeiermittler. Zuvor sei der Mann von seinem Chef geohrfeigt worden, weil er dessen Kinder angeblich zu spät zur Schule gebracht habe. Khom habe sich daraufhin rächen wollen und mit Freunden den Plan der Geiselnahme ausgeheckt.

„Als er die Schule betrat, wollte er eigentlich die Kinder des Koreaners entführen, doch als er die Eltern sah, war er nicht mehr mutig genug“, sagte der Polizist weiter. Also sei Khom in einen anderen Klassenraum gegangen und habe die Kinder dort als Geiseln genommen.

Khom, der den dreijährigen Kanadier erschossen haben soll, war wie seine Komplizen nach rund acht Stunden von der Polizei überwältigt worden. Die Täter sollen am Samstag dem Gericht vorgeführt werden, um wegen Raubüberfalls und Entführung angeklagt zu werden.

Die Polizei teilte inzwischen mit, sie habe einen fünften Mann festgenommen. Es handle sich um einen Sicherheitsmann eines Souvenir- Shops, der zwar ebenfalls maßgeblich an den Planungen der Geiselnahme beteiligt gewesen sein soll.

In dem Touristenort, der im Nordwesten des Landes nahe des weltbekannten Tempels Angkor Wat liegt, herrschte am Freitag Stille. Rund 20 bewaffnete Polizisten bewachten das Schul- und Kindergartengebäude. Ärzte im Krankenhaus der Kleinstadt betreuen die betroffenen Kinder psychologisch.

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