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Geheimdienst wollte angeblich Karikaturist-Angreifer als Informant

Der dänische Polizei-Nachrichtendienst PET hat angeblich vor rund drei Jahren versucht, jenen Somalier als Informanten anzuwerben, der vergangene Woche bei dem Mohammed-Karikaturisten Kurt Westergaard einbrach und diesen möglicherweise ermorden wollte.
Islamist bedrohte Mohammed-Karikaturisten
Nun werfen sowohl Schwester, Ex-Frau und der Rechtsanwalt des 28-Jährigen Angreifers dem Geheimdienst vor, den aus Somalia stammenden Mann vor drei Jahren angeworben und diesbezüglich auch unter Druck gesetzt zu haben. PET-Chef Jakob Scharf enthielt sich gegenüber der Tageszeitung “Jyllands-Posten” zu den Behauptungen jeglichen Kommentars.

Der 74-jährige Karikaturist Kurt Westergaard, der vor vier Jahren mit seiner Darstellung des Propheten Mohammed mit einer Bombe als Turban einer der Auslöser für die weltweite Karikaturen-Krise war, sieht sich ebenfalls mit Vorwürfen konfrontiert. Er wird von dänischen Medien kritisiert, er habe seine fünfjährige Enkelin im Stich gelassen, weil er sich am vergangenen Freitag während des Einbruchs durch den mit einer Axt und einem Messer bewaffneten, mutmaßlichen Attentäter allein in sein Badezimmer flüchtete, das zu einem sogenannten “Panic Room” umgebaut worden war.

Westergaard wies den Vorwurf zurück und berief sich auf Instruktionen der Polizei. “Ich wurde angewiesen, dass mögliche Terroristen eindeutig nur ihr Ziel verfolgen, und das erwies sich als richtig”, zitierte ihn der Dänische Rundfunk am Dienstag. Westergaard und seine Frau wurden nach dem vermutlichen Attentatsversuch vergangenen Freitag an einen geheimen Ort gebracht und werden rund um die Uhr von Leibwächtern bewacht.

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