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Gehaltskurve wird angepasst: Vorarlberg plant Millionenpaket für Ärzte und Pflegekräfte

Landeshauptmann Wallner sprach von Mehrausgaben von 10 Mio. Euro.
Landeshauptmann Wallner sprach von Mehrausgaben von 10 Mio. Euro. ©APA; CANVA Landeshauptmann Wallner sprach von Mehrausgaben von 10 Mio. Euro. ©APA; Canva
Nach einer Einigung mit den Spitalsärzten hat die Vorarlberger Landespolitik nun auch mit den Pflegekräften in den Krankenhäusern ein neues Karriere- und Gehaltssystem vereinbart.

Während ein erster Schritt noch vor der Landtagswahl (13. Oktober) gesetzt werden kann, stehen weiterführende Maßnahmen wie die Gesamtanpassung der Gehaltskurve für alle Berufsgruppen für die dann neue Landesregierung an. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sprach von Mehrausgaben von 10 Mio. Euro.

Fokus auf Ärzte und Pflegepersonal

Die von Wallner genannte Summe bezog sich auf Ärzte und Pflegepersonal. Für die Pflegekräfte erfolgt in den kommenden Wochen auf dem Verordnungsweg eine ausbildungs- und kompetenzgerechte Zuordnung auch der neuen Berufsgruppen in das Gehaltsklassensystem, zudem werden wesentliche Aufgaben und Weiterbildungen entsprechend abgegolten. Der zentrale und wesentlichste Punkt sei, dass zukünftig alle Berufsgruppen um eine Gehaltsklasse nach oben steigen, sagte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP). Das Zulagensystem wiederum betrifft konkret Praxisanleiter und Führungspositionen. "Wir wollen, dass sich Leistung lohnt", betonte Rüscher.

Zweite Phase nach der Wahl

Nach der Landtagswahl werde es darum gehen, in einem zweiten Schritt einerseits zwei zusätzliche neue Gehaltsstufen einzuführen. Andererseits sei damit auch eine Gesamtanpassung der Gehaltskurve für alle Berufsgruppen sowie die Erhöhung des Sockelbetrags für Mitarbeitende mit geringem Einkommen verbunden, so die Landesrätin.

"Zentrale Herausforderung"

Die Verbesserung des Karriere- und Gehaltssystems führe man vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels durch. Es sei eine "zentrale Herausforderung", Fachkräfte zu halten und zu rekrutieren, sagte Wallner. "Dafür braucht es Arbeitsbedingungen mit entsprechenden Anreizen und Perspektiven sowie eine angemessene Bezahlung, um im Konkurrenzkampf mit den Nachbarn Schweiz und Süddeutschland zu bestehen", stellte der Landeshauptmann fest.

Er verwies darauf, dass in Vorarlbergs Landeskrankenhäusern jährlich rund 91.000 Patienten stationär versorgt und 445.000 ambulante Frequenzen durchgeführt werden. Ein wesentlicher Pfeiler für die Versorgung der Patienten seien die Pflegefachkräfte. In Vorarlbergs Krankenhäusern sind über 2.500 Pflegefachkräfte angestellt.

Rüscher sprach von einem "gut austarierten System". Ein Krankenhaus könne nur funktionieren, "wenn alle Beschäftigten berücksichtigt und einbezogen werden und entsprechend entlohnt werden", sagte Thomas Steurer, Zentralbetriebsrat der Vorarlberger Landeskrankenhäuser.

(APA)

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