AA

Gehalt: Weiter Unterschiede zwischen Frauen und Männern

Frauen müssen beim Gehalt immer noch zurückstecken.
Frauen müssen beim Gehalt immer noch zurückstecken. ©pixabay.com
Frauen und Männer werden immer noch ungleich bezahlt. Ab 2020 soll daher der Anteil der AMS-Fördermittel für Frauen zumindest um 3,5 Prozent-Punkte höher sein als für Männer.

Das Arbeitsmarktservice (AMS) ortet weiterhin hohe Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern. Das AMS sieht mehrere Gründe dafür, unter anderem hohe Teilzeitquoten bei Frauen, ungleiche Verteilung von unbezahlter Familien- und Hausarbeit, Geschlechtsstereotype bei der Berufswahl und ein geringer Anteil von Frauen in Führungspositionen.

Weiterhin eine gezielte arbeitsmarktpolitische Gegensteuerung sei "unumgänglich", heißt es in einem AMS-Spezialbericht. Seit 1989 ist das Arbeitsmarktservice im Bereich Gleichstellung aktiv und bietet arbeitsmarktpolitische Programme für Frauen an. Im Jahr 2018 waren mehr als 918.000 Personen beim AMS arbeitslos vorgemerkt, davon waren 43,6 Prozent Frauen und 56,4 Prozent Männer. "2018 wurde das Ziel, 50 Prozent der aktiven Fördermittel für Frauen zu verwenden, nach den Jahren der Wirtschaftskrise erstmals wieder erreicht", schreibt das AMS.

Etwas mehr Geld für Frauen

Das Arbeitsmarktservice will weiterhin verhältnismäßig etwas mehr Geld für die Frauenförderung verwenden. Ziel des AMS werde es ab 2020 sein, den Anteil der Fördermittel für Frauen zumindest um 3,5 Prozentpunkte über dem Frauenanteil bei der Arbeitslosigkeit zu halten, so AMS-Vorstand Johannes Kopf. Durch diese flexiblere Zielvorgabe könne sichergestellt werden, dass auch bei einem höheren Frauenanteil an allen arbeitslosen Personen - wie dies etwa ab 2024 durch den Anstieg des Frauenpensionsalters zu erwarten ist - Frauen auch künftig verstärkt gefördert werden.

"Frauen in einem Beruf zu qualifizieren, der zukunftsfähig ist und einen guten Verdienst bietet, ist die effektivste Methode, um Frauen ökonomisch unabhängig zu machen", so Hilde Stockhammer, Leiterin der Abteilung Arbeitsmarktpolitik für Frauen im AMS Österreich. Mit dem seit 2006 bestehenden Qualifizierungsprogramm "Frauen in Handwerk und Technik" (FiT) soll arbeitslosen Frauen der Einstieg in gut bezahlte und zukunftssichere Berufe ermöglicht werden. Neben Vorqualifizierungen und Lehrausbildungen wird auch der Besuch von Studiengängen an den Fachhochschulen oder HTLs unterstützt.

Im Programmjahr 2018 haben insgesamt 5.901 Frauen eine FiT-Maßnahme des AMS begonnen (2017: 5.962). Laut dem Arbeitsmarktservice waren 59 Prozent aller Teilnehmerinnen, die im Laufe des Jahres 2018 das FIT-Programm abgeschlossen haben, 3 Monate später in Beschäftigung.

(APA/red)


home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Wirtschaft
  • Gehalt: Weiter Unterschiede zwischen Frauen und Männern