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Gegen Kopftuch-Verbot demonstriert

Tausende Menschen haben in Europa und in mehreren arabischen Ländern gegen ein Verbot islamischer Kopftücher an öffentlichen Schulen protestiert.

Der Protest entzündet sich an einer französischen Gesetzesinitiative, wonach in öffentlichen Schulen das Tragen von Kopftüchern verboten werden soll. In Berlin protestierten 600 Menschen gegen das dort geplante Kopftuch-Verbot im öffentlichen Dienst.

An dem Protestzug in Paris nahmen etwa 3.000 Menschen teil. Die radikale Gruppe Partei der Moslems Frankreichs (PMF) hatte zu der Demonstration aufgerufen. Die wenig bekannte Gruppe zählt etwa 2.000 Anhänger. Die Demonstrationsteilnehmer, in der Mehrheit Frauen, trugen Spruchbänder mit Slogans wie „Frankreich ist mein Vaterland, Hidschab (das Kopftuch) ist mein Leben”.

In Straßburg gingen etwa 1.000 Menschen auf die Straße, in Marseille schlossen sich knapp 2.000 Demonstranten dem Protest an. Kleinere Demonstrationen wurden auch aus Toulouse, Nizza und Poitiers gemeldet.

Demonstrieren führe in der Frage nicht weiter, sagte Innenminister Nicolas Sarkozy in Nizza. Niemand dürfe sich „als Opfer fühlen”. Jeder könne seinem Glauben gemäß leben. Der Innenminister rief bei einem Besuch im Departement Alpes-Maritimes zu einer „Kultur des Dialogs” und einem Abbau der Spannungen auf.

In Großbritannien und der Türkei sowie in mehreren arabischen Ländern versammelten sich Demonstranten vor diplomatischen Vertretungen Frankreichs. In London zogen etwa 3.000 Menschen vor die französische Botschaft. Zu dem Protest hatte die radikalislamische Gruppe Hizb ut-Tahir aufgerufen.

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