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Gecko warnt vor "unkalkulierbaren Risiken"

Die Gecko (im Bild Katharina Rauch) warnt vor den Risiken des Quarantäne-Endes.
Die Gecko (im Bild Katharina Rauch) warnt vor den Risiken des Quarantäne-Endes. ©APA
Die staatliche Krisenkoordination Gecko steht dem von der Regierung verfügten Ende der Corona-Quarantäne höchst skeptisch gegenüber.
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Dies geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht zur Sitzung vom Montag hervor. In der aktuellen Situation sei der Wegfall der Isolierung positiv Getesteter "mit einer Reihe von unkalkulierbaren Risiken verbunden".

Gecko gibt sich reserviert

Dies könne zum Kontrollverlust über das Infektionsgeschehen bei gleichzeitig steigenden Infektionszahlen führen. Wie sich der Verzicht auf die Quarantäne auswirkt könne man "derzeit nicht präzise angeben". Aber angesichts der aktuellen SARS-CoV-2-Varianten (mit erhöhter Übertragbarkeit bei verminderter Pathogenität) rechnen sie mit einer "sehr labilen Ausgangssituation" für den Spätsommer bzw. Frühherbst. Vieles sei noch unklar, etwa die Eigenschaften von BA.4/5 bzw. Dauer und Effizienz des Impfschutzes dagegen.

Vergleich nicht sinnvoll

Für "nicht sinnvoll" hält Gecko den Vergleich mit anderen Staaten - den Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) immer wieder zur Rechtfertigung vorgebracht haben. Es gebe aber wesentliche Unterschiede, merkte Gecko an: So seien die Durchimpfungsraten z.B. in Spanien oder Dänemark viel höher, teils andere Impfstoffe verwendet worden - und zudem habe man in anderen Ländern diesen Schritt eigentlich immer bei steil nach unten abfallender Neuinfektionskurve gesetzt.

Falscher Zeitpunkt

"Das sollte man in Österreich auch berücksichtigen" und "grundsätzlich nicht dann Maßnahmen reduzieren, wenn die Kurve gerade ansteigt oder sich seitwärts auf hohem Niveau bewegt", hatten die Experten die Regierung vor ihrer Entscheidung zur Abschaffung der Quarantäne mitten in der Sommerwelle wissen lassen.

Keine Eigenverantwortung

Die seitens der Regierungsvertreter betonte Hoffnung auf "Eigenverantwortung" teilen die Experten nicht recht: Die Lockerung von Pandemiemaßnahmen könne, wie man schon früher gesehen habe, als Signal einer geringen Gefahr interpretiert werden. "Zu erwarten ist daher, dass bei einer sinkenden Gefahrenwahrnehmung die Maßnahmencompliance sowie das eigenverantwortliche Präventionsverhalten abnimmt."

Anstrengung für Impfschutz

Dringend geboten sind aus Sicht der Gecko-Experten Anstrengungen für einen besseren Impfschutz. Österreich weise mit nur 56 Prozent einen sehr niedrigen Anteil abgeschlossener Grundimmunisierung (also drei Stiche) auf - und bei vielen liege der zweite Stich so weit zurück, dass sie keinen relevanten Schutz mehr haben.

Expertinnen zum Ende der CoV-Quarantäne:

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(APA)

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