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Gebühren: Wien sackelt seine Bürger aus

So schaut's wohl bald aus bei vielen Wienern.
So schaut's wohl bald aus bei vielen Wienern. ©Bilderbox
Nicht nur bei Wasser, Parken, Müll und einer gefühlten weiteren Million Gebühren wird sich Wien nächstes Jahr bei seinen Bürgern bedienen, auch ein größerer Teil der ORF-Gebühr verbleibt beim Land. 
Gebühren-Gemeinderat
Gebühren: Opposition tobt

Die ORF-Gebühren werden, wie schon länger bekannt ist, ebenfalls steigen – doch nicht nur sie. In Wien wird auch die sogenannte Landesabgabe erhöht.Es ist dies jener Betrag, der mit den ORF-Gebühren eingehoben wird, der aber nicht dem Sender zugutekommt, sondern für kulturelle Zwecke des jeweiligen Bundeslandes verwendet wird. Da der Wiener Beitrag prozentual an die ORF-Gebühr gekoppelt ist, wäre der Betrag kommendes Jahr ohnehin gestiegen.

Wien schlägt bei Gebühren zu

Allerdings geht Wien noch einen Schritt weiter und erhöht auch gleich den Prozentanteil, wie das Büro von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) der APA mitteilte. Was bedeutet: Momentan beträgt die Abgabe 26,75 Prozent der ORF-Gebühr bzw. 4,45 Euro pro Gebührenzahler. Ab 1. Juni 2012 wird der Beitrag auf 28,85 Prozent bzw. 5,10 Euro angehoben. Dies entspreche, so wird betont, der Höhe des Betrages etwa in Kärnten oder der Steiermark.

Auch im Kulturressort wird bekräftigt, dass die letzte Valorisierung längere Zeit zurückliegt – konkret sechs Jahre. Jährlich seien nun rund 7,80 Euro mehr zu bezahlen, was lediglich dem Gegenwert einer Kinokarte entspreche, wurde argumentiert. Mit den Einnahmen werden unter anderem die Altstadterhaltung, Film oder Neue Medien finanziert.

Mehr Gebühren-Mittel für die Bezirke

Eine Erhöhung, über die vermutlich ungeteilte Freude herrscht, wurde im Wiener Rathaus ebenfalls vereinbart – nämlich mit den Bezirken. Deren Budget wird um 5 Mio. Euro bzw. 2,7 Prozent auf 185 Mio. Euro angehoben. Die Mittel sollen vor allem in die Sanierung von Schulen und Kindergärten fließen.

Auch die U-Bahn-Steuer wird erhöht

Während der Zeitpunkt der Landesabgaben-Änderung bereits fix ist, gibt es für die anderen Anpassungen noch keinen exakten Zeitplan. Die U-Bahn-Steuer dürfte laut Brauner im nächsten Frühjahr erhöht werden. Detailliertere Gespräche, etwa mit der Wirtschaftskammer, gibt es noch in Sachen Gebrauchsabgabe. Deren Reform könnte im Herbst 2012 in Kraft treten. Die Ortstaxe wird vermutlich erst 2013 in der neuen Form kommen.

Zumindest für ihr Ressort schloss Finanzstadträtin Brauner weitere Gebührenerhöhungen eher aus. Die zuletzt angekündigten verteidigte sie: Sie seien notwendig, um die Infrastruktur zu erhalten. Teurer wird für die Wiener unter anderem das Wasser, das Parken oder die Müllentsorgung. Auch die Hundesteuer wird kommendes Jahr empfindlich erhöht. Der Einzelfahrschein für die Öffis legt ebenfalls zu – dafür wird allerdings der Preis der Jahreskarte gesenkt. Ob das die anderen Gebühren-Erhöhungen ausgleicht, ist jedoch fraglich. 

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