Sie forderten den Rückzug aller britischen Soldaten aus dem Irak sowie aus Afghanistan und verurteilten zugleich Pläne zur Modernisierung der britischen Atomwaffen.
Immer wieder wurde bei Kundgebungen und einem Massenprotestmarsch auch der sofortige Rücktritt Blairs verlangt. Demonstranten trugen eine Blair-Karikatur als blutüberströmte Puppe mit US-Flagge vor sich her. Eine weitere Blair-Puppe wurde vor laufenden Fernsehkameras in einen symbolischen Militärsarg gelegt. Der Labour-Vorsitzende und Regierungschef hatte kurz vor dem Parteitag die Niederlegung seiner Ämter innerhalb der nächsten zwölf Monate angekündigt.
Der Kongress, der offiziell an diesem Sonntag eröffnet wird, könnte nach Einschätzung von Beobachtern durch den Machtkampf um die Nachfolge an der Partei- und Regierungsspitze beherrscht werden. Als aussichtsreichster Nachfolger Blairs gilt Schatzkanzler Gordon Brown. Von ihm wird erwartet, dass er mit einer Grundsatzrede am Montag seinen Anspruch untermauern und seine Eignung für die höchsten Ämter demonstrieren will. Mit großer Spannung wird dann am Dienstag die Rede Blairs erwartet – seine erklärtermaßen letzte als Partei- und Regierungschef auf einem Labour-Kongress.
Nach Angaben des Dachverbandes der Protestgruppen Stop The War Coalition beteiligten sich mehr als 50.000 Menschen an den Massendemonstrationen im Zentrum von Manchester. Die Polizei sprach von 25.000 bis 30.000 Demonstranten. Die Protestaktion in der nordwestenglischen Industriestadt sei die größte in der Geschichte Manchesters und landesweit die zweitgrößte nach den Anti-Kriegsdemonstrationen der letzten Jahre in London, hieß es beim Sender BBC.
Die Polizei bot 1250 Beamte auf, um Ausschreitungen zu unterbinden. Besonders stark war das Internationale Konferenzzentrums von Manchester gesichert worden, wo der Labour-Parteitag stattfinden wird. Die Organisatoren der Proteste kündigten an, dass der gesamte Parteikongress jeden Tag mit Demonstrationen für den Abzug der britischen Truppen unter dem Motto Time To Go begleitet werde.
Dazu gehört ein Friedenslager mit zahlreichen Zelten, in dem Gegner der amerikanischen und britischen Militäreinsätze im Irak und Afghanistan campieren. Initiatoren des Peace Camp sind Mitglieder einer Organisation von Familienangehörigen britischer Soldaten – unter ihnen Eltern, die Söhne oder Töchter im Irak-Krieg verloren haben.
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