In der umstrittenen Frage gaben die 341 Mitglieder der Generalsynode am Donnerstag bei nur einer Gegenstimme grünes Licht für einen Kompromissvorschlag, der die Bischofsweihe für Frauen zulässt. Laut Beschluss könnten ab 2012 so genannte Fliegende Bischöfe (flying bishops) für jene Pfarren eingesetzt werden, die die Leitung durch eine Bischöfin ablehnen. Die Flying bishops sollen aber keine Parallelstruktur zur territorialen Gliederung der Kirche von England bilden.
Der Schaffung einer neuen Kirchenprovinz, die landesweit die Gegner der Zulassung von Frauen zur Bischofsweihe unter einem eigenen Erzbischof versammeln würde, erteilte die Generalsynode mit dem verabschiedeten Kompromiss eine Absage. Eine solche Lösung hatten Opponenten der Bischofsweihe für Frauen ins Gespräch gebracht. In anderen Teilkirchen der weltweiten Anglican Communion gibt es schon seit Mitte der achtziger Jahre auch Bischöfinnen.
In der anglikanischen Kirche von England sind Frauen seit 1994 zur Priesterweihe zugelassen. Vom Bischofsamt waren Frauen aber ausgeschlossen. Die Entscheidung für die Frauenpriesterweihe hatte die Abwanderung von 1.000 Geistlichen und ungezählten Laien zur katholischen und zur orthodoxen Kirche zur Folge.
Der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, und die Nummer zwei der Kirchenhierarchie, Erzbischof John Sentamu von York, hatten bereits im Vorfeld der jetzigen Generalsynode erklärt, sie sähen keine theologisch stichhaltigen Einwände gegen Bischöfinnen. Der katholische Erzbischof von Westminster, Kardinal Cormac Murphy-OConnor, äußerte sich zu Wochenbeginn enttäuscht, dass die Kirche von England die spaltende Reform offenbar vorantreibe. Die in den vergangenen Jahren erfolgte Annäherung zwischen den Konfessionen würde dadurch zum Stillstand gebracht.
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