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Gazprom will trotz UNESCO-Sorge Wolkenkratzer in Petersburg bauen

Der russische Gazprom-Konzern will am geplanten Bau eines knapp 400 Meter hohen Wolkenkratzers in St. Petersburg trotz Finanzkrise und Sorge um das UNESCO-Weltkulturerbe festhalten. "Ich verspreche Ihnen: Wir bauen dieses Projekt", sagte der Vorstandschef des weltgrößten Gasförderers, Alexej Miller, der russischen Tageszeitung "Kommersant" (Dienstag).

Im “Venedig des Nordens” fürchten Bürgerinitiativen, der Turm könnte die Silhouette der historischen Altstadt zerstören und Petersburg den Titel “Weltkulturerbe der UNESCO” kosten.

Im November hatte sich die Stadtverwaltung von St. Petersburg wegen der allgemeinen Krise aus der Finanzierung des Bürogeländes Ochta-Zentrum mitsamt dem Wolkenkratzer-Hauptquartier der Gazprom-Öltochter Gazpromneft verabschiedet. Die Stadt sollte die Hälfte der auf 60 Milliarden Rubel (1,66 Milliarden Euro) bezifferten Kosten tragen. In Moskau ist der Bau des als höchstes Gebäude Europas angekündigten Rossija-Büroturms mit 612 Metern wegen Finanzierungsproblemen vorerst eingestellt worden.

Obwohl in Petersburg Bauvorschriften eine maximale Gebäudehöhe von 100 Metern erlauben, werde Gazprom den Turm mit einer Höhe von 396 Metern bauen, kündigte Miller an. Das Projekt verstoße gegen keine Gesetze, sagte der Gazprom-Chef, ohne diesen Widerspruch aufzuklären. Der Baugrund am Ufer des Newa-Flusses gehört zum östlichen Rand des historischen Zentrums und ist fünf Kilometer vom Winterpalast der russischen Zaren entfernt. Das UNESCO-Welterbezentrum hatte bereits im Vorjahr seine Sorge über das Projekt geäußert.

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