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Gazprom-Streit mit Ukraine

Der russische Gasförderer Gazprom hat seine europäischen Großkunden wie E.ON Ruhrgas und Wintershall laut "Handelsblatt" vor drohenden Lieferproblemen gewarnt.

Schon Anfang Jänner könnte es wegen des Gasstreits mit der Ukraine Schwierigkeiten bei der Belieferung der Kunden in Westeuropa geben, berichtete die Zeitung. Die deutschen Gasversorger erwarten nach eigenen Angaben aber keine Probleme für ihre Kunden.

 Der russische Gasmonopolist hatte der Ukraine erst am Donnerstag mit einem Lieferstopp zum Jahresende gedroht. Sollte die Ukraine Schulden von 2 Mrd. Dollar (1,37 Mrd. Euro) nicht zahlen, werde das Unternehmen für das kommende Jahr keinen Vertrag unterzeichnen und kein Gas mehr liefern, erklärte Sprecher Sergej Kuprijanow am Donnerstag.

Der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko hatte die Forderungen aus Moskau zuvor zurückgewiesen. Kiew wirft Moskau vor, die aktuelle Wirtschaftskrise politisch auszunutzen, um die Ukraine zum Verkauf ihres Gasnetzes an Russland zu zwingen. Der Streit ist auch für Westeuropa von Bedeutung, da die wichtigsten Gaspipelines zur Versorgung Westeuropas durch die Ukraine verlaufen. Bereits im Jänner 2006 war es wegen eines Streits über den Gaspreis zwischen Kiew und Moskau auch zu Lieferengpässen in Europa gekommen.

Die großen deutschen Gasimporteure erwarten allerdings trotz der erneuten Krise keine Probleme für die Gasverbraucher in Deutschland. Ein Sprecher des größten deutschen Gasimporteurs E.ON Ruhrgas sagte der AP: “Die Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine über die Konditionen und Zahlungen für russische Gaslieferungen dauern bereits viele Jahre an. Dabei ist es zu keinen nennenswerten Störungen der Lieferungen von russischem Erdgas nach Deutschland gekommen.”

Außerdem beziehe der Konzern Erdgas nicht nur aus Russland, sondern auch noch aus fünf anderen Lieferländern und verfüge über 12 Erdgasspeicher. “Daher sind wir in der Lage, die Versorgung unserer Kunden sicherzustellen”, sagte der Sprecher. Auch eine Sprecherin des ostdeutschen Gasversorgers VNG erklärte: “Wir sehen das recht entspannt.” Man sei gut vorbereitet. Denn vergleichbare Situationen habe es bereits zuvor gegeben und bisher habe dies nie Folgen für die Verbraucher gehabt.

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