Die Ukraine habe eine “erste Rate” für russische Gaslieferungen in Höhe von 786 Millionen Dollar (577 Millionen Euro) beglichen, erklärte Gazprom-Chef Alexej Miller am Montag.
Ultimatum bis kommenden Montag verlängert
Das Ultimatum für Vorauszahlungen auf weitere Lieferungen werde daher bis zum Montag kommender Woche (9. Juni) verlängert. In dem Gasstreit stehen am Montag in Brüssel entscheidende Verhandlungen an. Gazprom hatte die Ukraine vor zwei Wochen aufgefordert, ihre Rechnungen wegen ausstehender Zahlungen in Milliardenhöhe ab Juni im Voraus zu bezahlen. Der Staatskonzern drohte damit, seine Erdgaslieferungen ansonsten ab Dienstag einzustellen.
Kiew akzeptiert veranschlagten Gaspreis nicht
Kiew weigert sich aber weiterhin, den von Moskau veranschlagten Preis zu zahlen. Übergangsregierungschef Arseni Jazenjuk betonte am Freitag bei einer Kabinettssitzung in Kiew, die Ukraine werde die seit April verlangten 500 Dollar pro tausend Kubikmeter Erdgas “niemals” akzeptieren.
Ukraine fordert von Russland Rabatte
Die Ukraine fordert wie in der Vergangenheit Rabatte für russische Gaslieferungen. Derzeit verlangt Gazprom den vertraglich vereinbarten Preis von 485,5 US-Dollar je 1000 Kubikmeter Gas. Die Ukraine will wie zuletzt nur 268 US-Dollar bezahlen.
Die von der Pleite bedrohte Ukraine erhielt jahrelang verbilligtes Gas aus dem Nachbarland. Nach dem Sturz des prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch im Februar hatte Moskau die Rabatte aber gestrichen.
Neue Verhandlungsrunde in Brüssel
Russland ist nach Angaben von Energiepolitikern bereit, sich auf 380 US-Dollar zu einigen. An diesem Montag ist in Brüssel eine neue Verhandlungsrunde geplant. Die Ukraine wirft Russland vor, Gas als “politische Waffe” einzusetzen.
Insgesamt schuldet die Ukraine für Lieferungen bis 1. April 2,237 Milliarden US-Dollar. Russland beziffert die ukrainischen Schulden einschließlich der geforderten Vorauszahlungen auf insgesamt 5,2 Milliarden US-Dollar, hatte sich aber im Fall einer teilweisen Schuldentilung zu Gesprächen mit der Ukraine bereiterklärt.
Bei einer Drosselung der Lieferungen an die Ukraine wäre auch die Gasversorgung für viele EU-Staaten in Frage gestellt. Die Ukraine ist das wichtigste Transitland für russische Gaslieferungen in die EU.
(APA)
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