Gaza-Streifen: Unruhen in der Krisenregion
Bewaffnete Palästinenser brannten am Sonntag einen Sicherheitsposten nieder, um ihren Forderungen nach Reformen Nachdruck zu verleihen. Nach einer Serie von Entführungen hatte die Regierung am Vortag den Ausnahmezustand verhängt.
Arafat hatte am Samstag nach einer Welle von Entführungen die palästinensischen Sicherheitsdienste reformiert und einen Chefposten mit seinem Neffen besetzt. Gegen die Entscheidung gingen tausende Palästinenser auf die Straße. Wie seinem Vorgänger werfen sie ihm Korruption vor. Arafat reagierte damit auf die Rücktrittserklärung von Ministerpräsident Korei, die er umgehend abgelehnt und einen Umbau der Sicherheitsdienste angeordnet hat. Korei deutete aber an, sein Rücktrittsgesuch möglicherweise wieder zurückzunehmen.
Unterdessen hat sich die Fatah-Organisation offenbar mit den Protestierenden solidarisiert und ist auf Distanz zu ihrem Führer Yasser Arafat gegangen. Ein Sprecher der Palästinenserorganisation sagte, der Palästinenserpräsident sei seit Samstag keine heilige Kuh mehr. Die Leute haben ganz einfach die Nase voll, sagte der palästinensische Vize-Minister für Zivilangelegenheiten, Abu Saida. Arafat werde zwar noch immer als Symbol des palästinensischen Kampfes respektiert. Womit die Menschen aber nicht mehr klar kämen, sei seine Art, die Autonomiebehörde zu führen.
Am Freitag hatten Mitglieder der radikalen Gruppe Abu Al-Rish- Brigaden vorübergehend vier Franzosen und zwei Behördenvertreter entführt, darunter den mittlerweile entlassenen Polizeichef des Gaza- Streifens. Sie verlangten eine Reform der Sicherheitsdienste. Die Vorfälle sind nach Einschätzung von Beobachtern eine deutliche Herausforderung für Arafats Autorität in der Region.
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