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Gaza: Fünf Tote bei israelischem Militärschlag

Bei einem israelischen Angriff in Gaza-Stadt sind am frühen Mittwochmorgen fünf Palästinenser getötet worden, darunter mindestens vier Extremisten. Sieben Menschen wurden nach Krankenhausangaben zum Teil lebensgefährlich verletzt.

Die Explosion erfolgte in einem Olivenhain neben dem Haus des Hamas-Aktivisten Ahmed Jabari. Dieser überlebte der Organisation Hamas zufolge leicht verletzt, einer seiner Söhne sei aber unter den Toten.

Was genau die Explosion auslöste, war zunächst nicht bekannt. Die israelischen Streitkräfte erklärten, die Luftwaffe habe einen führenden Hamas-Aktivisten angegriffen, Einzelheiten wurden nicht genannt. Augenzeugen berichteten hingegen, zum Zeitpunkt der Detonation seien keine Hubschrauber oder Flugzeuge zu sehen gewesen. Zuvor sei lediglich ein unbemanntes israelisches Aufklärungsflugzeug über das Viertel geflogen.

Nach Hamas-Angaben wurden drei Mitglieder der Organisation sowie ein Mitglied des Islamischen Dschihad getötet. Die Identität des fünften Opfers war nicht bekannt. Der palästinensische Kabinettsminister Saeb Erekat warf Israel vor, den weiter anzuheizen. Die Lage könne sich immer weiter verschlimmern, warnte er. Am Vorabend hatten israelische Soldaten einen achtjährigen Steine werfenden Buben durch einen Schuss ins Herz getötet.

Der Hungerstreik von palästinensischen Gefangenen in Israel weitet sich unterdessen aus. Am Mittwoch verweigerten fast 500 weitere Häftlinge ihre erste Mahlzeit, wie ein Sprecher der israelischen Gefängnisverwaltung mitteilte. Allein im Hochsicherheitsgefängnis Shikma nahe der südisraelischen Stadt Ashkelon hätten 296 Insassen ihr Essen stehen gelassen. Insgesamt seien knapp 2.300 der 3.800 palästinensischen Häftlinge im Hungerstreik. Ein Sprecher des palästinensischen Gefangenenverbands sagte dagegen, etwa 4.000 Häftlinge streikten.

Die ersten palästinensischen Gefangenen waren am Sonntag aus Protest gegen ihre Haftbedingungen in den Hungerstreik getreten. Sie fordern, dass die Trennscheiben in den Besuchsräumen beseitigt, öffentliche Telefone eingerichtet sowie „erniedrigende“ Leibesvisitationen und Strafaufhalte in besonders engen Zellen abgeschafft werden.

Bei Solidaritätsdemonstrationen forderten am Mittwoch Tausende Palästinenser bessere Haftbedingungen für palästinensische Gefangene in Israel. In der Stadt Gaza seien Protestierer mit Fahnen und Sprechchören durch die Straßen gezogen, berichteten Augenzeugen. Auch im Westjordanland gab es Kundgebungen.

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