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Gaza: 18 Palästinenser getötet

Die israelischen Streitkräfte haben mit den heftigsten Angriffen seit dem Abzug aus dem Gaza-Streifen im Vorjahr binnen Stunden mindestens 18 Palästinenser getötet.

Darunter seien der als Generalinspektor des Innenministeriums nominierte Milizenführer Jamal Abu Samhadana, aber auch viele Zivilisten, teilte die palästinensische Polizei am Freitag mit.

Mindestens elf Tote – darunter Frauen und Kinder – habe es gegeben, als ein Marineboot das Feuer auf den Strand von Gaza eröffnete. Insgesamt gab mehr als 50 Verletzte. Unter den Toten dort seien allein sieben Mitglieder einer Familie, teilte das Shiffa-Krankenhaus in Gaza mit. Die israelische Armee teilte in Tel Aviv mit, die Angriffe seien gegen Positionen gerichtet gewesen, von denen aus Kassam-Raketen auf Israel gefeuert worden seien. Das palästinensische Fernsehen berichtete von bis zu 15 Toten.

Zuvor waren nach Krankenhausangaben bei einem Luftangriff auf mobile Raketenstellungen im Gaza-Streifen drei militante Palästinenser getötet worden. Die Männer, Mitglieder der radikalen Volkswiderstandskomitees, seien angegriffen worden, als sie von Bet Lahia aus Raketen auf Israel abfeuern wollten, teilte die palästinensische Polizei mit. Ein weiterer Mann wurde demnach verletzt.

Nur wenige Minuten zuvor hatte die israelische Armee im nahe gelegenen Bet Hanun auf eine andere mobile Raketenstellung gefeuert und dabei einen militanten Palästinenser verletzt.

Zudem wurde laut Angaben aus palästinensischen Sicherheitskreisen ein ranghohes Mitglied der regierenden radikalislamischen Palästinenser-Bewegung Hamas am Freitag bei einem weiteren israelischen Luftangriff auf dessen Auto verwundet. Von Seiten der israelischen Armee hieß es, man werde diese Berichte prüfen.

Auftakt der israelischen Angriffsserie war in der Nacht ein Schlag gegen ein Ausbildungslager der radikalen Volkswiderstandskomitees (PRC). Dort wurden dessen Chef Samhadana und drei seiner Gefolgsleute getötet. Die israelische Armee erklärte, Samhadana sei für mehrere Anschläge auf Israelis verantwortlich.

An der Trauerfeier für Samhadana nahmen am Freitag zehntausende Palästinenser teil, die Hamas kündigte blutige Rache an. Der 43-Jährige war zuletzt auch Sicherheitschef der Hamas-Regierung. Er stand auf Platz zwei der von Israel meist gesuchten palästinensischen Extremisten.

Abbas verurteilt israelische Angriffe als „blutiges Massaker“

Ramallah (APA/dpa) – Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas (Abu Mazen) hat die israelischen Angriffe im Gaza-Streifen am Freitag als „blutiges Massaker“ verurteilt. In einer in Ramallah verbreiteten Erklärung forderte Abbas die Weltgemeinschaft auf, einzuschreiten und das israelische Vorgehen zu stoppen. Die israelische Armee begehe Verbrechen am palästinensischen Volk, erklärte Abbas.

Die israelischen Streitkräfte hatten bei den heftigsten Angriffen seit dem Abzug aus dem Gaza-Streifen im vergangenen Sommer binnen Stunden mindestens 18 Palästinenser getötet. Darunter waren palästinensischen Angaben zufolge der als Generalinspektor des Innenministeriums nominierte Milizenführer Jamal Abu Samhadana und weitere militante Palästinenser, aber auch viele Zivilisten. Mehr als 50 Menschen wurden verletzt, viele von ihnen schwer.

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