Aus der Liste der besten Zehn verdrängt worden sind hingegen die Destinationen Serfaus-Fiss-Ladis, Bodensee Vorarlberg, Villach-Warmbad/Faaker See/Ossiacher See, Wienerwald und Salzkammergut. “Wenn ein Beherbergungsbetrieb bei drei der vier Bewertungskriterien zurückfällt, sollte er sich das genauer ansehen”, empfiehlt ÖHV-Sprecher Martin Stanits. In Salzburg und Kärnten müsse man viel daran setzen, die Performance zu halten und zu steigern.
Freilich könnten in einer Region auch Sondereffekte zum Tragen kommen, wie etwa die Eröffnung neuer Top-Hotels oder Großveranstaltungen. Die Stadt Salzburg habe verloren, obwohl sie Host City der Fußball-Europameisterschaft EURO 2008 war, so Reisenzahn. Die Auslastung in der Region Salzburg brach im Untersuchungszeitraum um 8,6 Prozentpunkte ein, während Gesamtösterreich im Durchschnitt ein Plus von 1 Prozentpunkt schaffte; einzelne Destinationen verbesserten ihre Auslastung sogar um bis zu 7 Prozentpunkte. Allerdings gingen in Salzburg die Umsätze nach oben. “Das war genau der EURO-Effekt, also weniger Nächtigungen aber Preiserhöhungen”, erklärte der ÖHV-Generalsekretär im Gespräch mit der APA.
Seit dem Kulturhauptstadtjahr 2003 nicht mehr ins Laufen kommt die Region Graz. Im steirischen Thermenland ist der Gäste-Mix ein Problem – zu 90 Prozent kommen Österreicher, es mangelt an Internationalisierung. Der Nationalitäten-Mix hat auch im Burgenland noch Verbesserungspotenzial. “Die Wachstumsraten der nächsten Jahre werden nicht mit Inländern passieren – die Internationalisierung treibt an, aber das setzt Investitionen voraus”, so Stanits. Wichtig seien hier Faktoren wie Erreichbarkeit und Werbung.
Tirol ist den ÖHV-Kriterien zufolge gut unterwegs. Vor zehn Jahren gab es dort noch 270 Ferienregionen, nun sind es nur noch 30, das Ziel liegt bei 20. “Da ist man auf dem Weg noch stärker zu werden”, so Reisenzahn. Für die kleinstrukturierten Betriebe in Österreich sei “eine funktionierende Destination” das wichtigste überhaupt.
Die Destinationen sollten generell danach trachten, stärker zu werden, um “eine kritische Größe” zu erreichen, die sich in der Branche mit 1 Mio. Nächtigungen definiert. Dieser Wert werde derzeit bereits in Wien und zu 60 bis 70 Prozent im Westen Österreichs erreicht. Wichtig sei es, auf die Erfolgsschiene zu kommen. “Mit einem tollen Service kann man einen anderen Preis verlangen – die Gäste sprechen darauf an und bezahlen dafür”, so Stanits. Zudem sollten die Regionen ihre Kräfte auch beim Marketing intensiver bündeln.
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