AA

Gas strömte aus: 62-Jähriger starb

©APA/Themenbild
Ein 62-jähriger Mann starb und sechs weitere Mitglieder einer türkischen Familie wurden verletzt, als im Februar 2016 im Keller eines Reihenhauses in Dornbirn aus einer defekten Gasheizung Kohlenmonoxid austrat.

von Seff Dünser/Neue

Wegen grob fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung hat die Staatsanwaltschaft Feldkirch zwei Wartungstechniker einer Installationsfirma und einen Rauchfangkehrer angeklagt. Den drei unbescholtenen Angeklagten wird im Strafantrag vorgeworfen, durch unsachgemäße Wartung der Gastherme den Gasaustritt verursacht zu haben. Die Verteidiger Alexander Fetz und Jürgen Nagel beantragten beim gestrigen Strafprozess am Landesgericht Feldkirch Freisprüche für ihre Mandanten.

Verhandlung vertagt

In der gestrigen Verhandlung erging noch kein Urteil. Richterin Nadine Heim vertagte nach eineinhalb Stunden die Hauptverhandlung auf unbestimmte Zeit. Denn einer der angeklagten Heizungsinstallateure hatte während seiner Befragung in dem kleinen und bis auf den letzten Platz besetzten Gerichtssaal offenbar einen Kreislaufkollaps erlitten. Der 51-jährige Unterländer wurde im Gerichtssaal von einem Notarzt behandelt und danach von der Rettung ins Krankenhaus gebracht.

Der 62-jährige Türke hatte im Februar 2016 als Besucher des Hauses in einem Gästezimmer geschlafen. Der Mann erlitt durch die Kohlenmonoxidvergiftung tödliche Verletzungen. Sein vom Gasaustritt ebenfalls betroffener Sohn fiel vorübergehend ins Koma. Das eingeatmete unsichtbare und geruchlose Gas führte bei der Ex-Gattin des 62-Jährigen zu einer Lungenentzündung. Verletzt wurden auch mehrere Kinder. Die Verletzten fordern Schadenersatzzahlungen von den drei Angeklagten.

Anwälte der Geschädigten sagten am Freitag, sie seien erstaunt, dass nicht auch eine Ärztin angeklagt worden sei. Denn die Spitalsärztin habe bei den Patienten zunächst die Kohlenmonoxidvergiftungen übersehen.

  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Gas strömte aus: 62-Jähriger starb