In ironischer Ehrung zeigt das Wiener Gartenbaukino den Film nun aus Anlass des Todes des Machthabers und erklärten Filmfreaks: Am morgigen Donnerstagabend können Nordkorea- und Filmfreunde um 23 Uhr “Pulgasari” bei freiem Eintritt sehen.
Filmfanatiker Kim
Kim Jong-il war bekanntermaßen ein wahrer Filmfanatiker, der sich nicht nur als Filmkritiker betätigte und ein marxistisches Buch über die Kunst des Kinos geschrieben hatte. Er ließ Ende der 1970er Jahre auch den damals erfolgreichsten Regisseur Südkoreas, Shin Sang-ok, kidnappen – seine schauspielende Frau im Schlepptau. Über mehrere Jahre der Fluchtversuche und Gefängnisstrafen hinweg, zwang der Diktator seinen Gefangenen, sich für das nordkoreanische Kino zu engagieren. Ab 1983 entstanden auf diese Weise sieben Filme, bevor es dem Ehepaar 1986 gelang, bei einer Geschäftsreise nach Wien in die amerikanische Botschaft zu flüchten.
Godzilla auf Nordkoreanisch
Der letzte Film, den Shin Sang-ok in Nordkorea machte, war besagter “Pulgasari”, gleichsam die nordkoreanische Variante von Godzilla. Darin versucht eine rebellische Bauernschaft, den grausamen Herrscher zu stürzen, der all ihre Pflüge, Kochtöpfe und Werkzeuge einschmelzen lässt, um Waffen daraus zu machen. Der im Gefängnis eingesperrte, verhungernde Dorfschmied formt aus einer Handvoll Reis eine kleine Figur: Pulgasari. Durch einen Blutstropfen von der Tochter des Schmieds zum Leben erweckt, wächst die Figur enorm, sobald sie Eisen isst – und wird größer und größer, hilft den Bauern beim Aufstand gegen den Herrscher, wendet sich aber im Kampf um weiteres verzehrbares Eisen schließlich auch gegen die Bauern.
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