Gardos ließ seinem 20 Jahre jüngeren Gegner im kleinen Finale keine Chance. Der 41-Jährige benötigte für das ebenso glatte wie überraschende 3:0 (9,7,4) gerade einmal 20 Minuten. “Der größte Erfolg meiner Karriere. Ein Wahnsinnsgefühl. Das ist echt der Hammer. Manchmal zahlt es sich halt aus, wenn man um zwanzig Jahre mehr Erfahrung hat als ein Gegner”, freute sich der gebürtige Ungar.
Für das kleine Finale hatte sich der Paralympics-Debütant wichtige Expertentipps geholt. “Ich war perfekt auf diesen Linkshänder eingestellt. Ich bekam sehr viele gute Hinweise von meinem Extrainer per Whats App und telefonisch von meinem Bruder Robert.”
Der in Neustift lebende Bronzegewinner war viele Jahre in der heimischen Bundesliga aktiv. Im Vorjahr wechselte er aufgrund seiner als leicht eingestuften Beeinträchtigung ins Para-Lager. “Ich habe lange Jahre Bundesliga gespielt und bin gehumpelt. Stan (Anm.: Der zweifache Paralympics-Sieger Stanislaw Fraczyk) hat mich angesprochen und ich habe die Klassifizierung machen lassen”, so der Weltranglisten-Achte.
In Rio haben mittlerweile 76 der 162 teilnehmenden Nationen Podestplätze geschafft. Die Wettbewerbe dauern noch bis Sonntag. Für Österreich gibt es im Laufe der Woche noch mehrere realistische Chancen auf Edelmetall. 2012 in London hatte es insgesamt 13 Medaillen für Rot-Weiß-Rot gegeben.
Nicht weit an Bronze vorbei schrammte der blinde Diskuswerfer Bil Marinkovic mit der Saisonbestleistung von 37,22 m. Dem 42-jährigen Wiener fehlten an der vierten Stelle 1,36 m auf den dritten Rang.
“Ich habe mir einen Platz zwischen vier und sechs ausgerechnet, mit ein bisschen Glück hätte es auch mehr werden können. Ich bin aber zufrieden, denn ich habe fast drei Meter weiter geworfen als vor vier Jahren in London.” Damals war Marinkovic Dritter geworden, 2004 hatte er im mittlerweile nicht mehr im Programm stehenden Speerwurf Gold geholt.
Segler Sven Reiger startete indes mit zwei achten Plätzen mäßig in die Regatta. Das Dressurreiter-Team mit Julia Sciancalipore, Pepo Puch, Michael Knauder und Thomas Haller liegt im Zwischenklassement auf dem sechsten Rang.
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