Sie ist jung, gut ausgebildet und nach dem Konzert am Samstagabend ist auf jeden Fall klar, dass Filippa Gojo noch viele Türen offen stehen. Besser gesagt, hochtalentiert und klug, hält sie sich die Bregenzerin offen. Denn, was sie an stimmlichem Potenzial mitbringt, lässt ebenso erstaunen wie das, was sie daraus macht. Das Publikum mit einem gängigeren Repertoire dahinschmelzen zu lassen (was ihr zweifellos gelingen würde), ist nicht ihr Ding. Gojo, die in Köln Jazzgesang studiert und es auf deutschen Bühnen schon mit ganzen Orchestern aufnahm, holte sich mit dem Pianisten Sebastian Scobel, dem Percussionisten Lukas Meile und dem Bassisten David Andres versierte Interpreten, die eine Herausforderung sind. Derart zu Höchstleistungen angespornt, übernahm die Stimme den wichtigsten Part, ließ aber einen spannungsreichen Dialog entstehen präzise, individuell geprägt und niemals in Klischees abdriftend. Auch dort nicht, wo sich vermutlich kein Zuhörer daran stören würde, nämlich bei den Liedern in der Tradition von Antonio Carlos Jobim. Effekthascherei wird vermieden und so ist es nicht verwunderlich, dass sie mit eigenen Arrangements nach Kompositionen skandinavischer Kollegen enorme Hellhörigkeit erreicht. Da kommt etwas Neues in die Jazzszene und es ist schön, dass man in der Harder Kammgarn dafür Gespür hat.
Nächstes Jazzline-Konzert in der Kammgarn: 12. April, Christian Hassenstein Trio, David Friesen
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