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Gärtnern hat durch Corona deutlich an Attraktivität gewonnen

Die naturnahe Begrünung ist Teil des Booms rund um Gärtnern in Corona-Zeiten.
Die naturnahe Begrünung ist Teil des Booms rund um Gärtnern in Corona-Zeiten. ©Pixabay.com (Sujet)
Obwohl das "Garteln" schon vor Corona seinen altmodischen Ruf abgelegt hat, hat dieses durch zahlreiche Lockdowns deutlich an Attraktivität gewonnen. Vor allem die naturnahe Begrünung und die Selbstversorgung durch den bepflanzten Hinterhof boomen - das zeigen auch aktuelle Buch-Neuerscheinungen.

In "Home Farming" verrät die deutsche Fernsehsprecherin Judith Rakers, wie sie durch ein Interview mit einem Selbstversorger auf den Geschmack kam - sehr zur Überraschung ihrer Familie. Tiefgreifende Texte oder besonders überraschende Tipps sucht man in dem Buch vergeblich, dafür gelingt das angestrebte Ziel umso mehr: Durch schöne Fotos, eine übersichtliche Gestaltung und viel Begeisterung das Interesse am Thema zu wecken. Dazu tragen u.a. die Rezepte und Anleitungen zum Einkochen bei, die ebenso motivieren wie das umfangreiche Kapitel der Hühnerhaltung. Diese gehören schließlich schon fast zwangsläufig bei einem Selbstversorgergarten dazu.

"Jede Blüte zählt": Schutz der kleinsten Tiere

Was Markus Burkhard auf YouTube zu vermitteln versucht, dass man als ersten wichtigen Schritt der Natur in seinem eigenen Garten mehr Platz einräumen soll, das bringt Bärbel Oftring in ihrem Buch "Jede Blüte zählt" auf den Punkt. Was vielen noch immer nicht bewusst ist: In den vergangenen 30 Jahren sind 80 Prozent aller Fluginsekten und damit 50 Prozent aller Vögel verschwunden. Dabei sind die Insekten die Nahrungsbasis für unzählige Tierarten und durch ihre bestäubende Wirkung auch unsere Lebensgrundlage.

Gründe für diese dramatische Entwicklung gibt es viele - aber zumindest im eigenen Bereich kann man doch vieles tun, um hier über ein Netzwerk von naturnahen Gärten einen Korridor zu schaffen, über den sich Tiere und Pflanzen austauschen und reproduzieren können, bis auch die Situation in Feld und Flur sich wieder zum Besseren gewendet hat. Wie man dies umsetzt, verrät die Autorin in ansprechender Weise: Vielfalt statt Monotonie, heimische Arten pflanzen, die von hiesigen Insekten auch genutzt werden können, den Nutzen des sogenannten Unkrauts erkennen und natürliche Unordnung zulassen, da viele Tiere dies fürs Überleben dringend brauchen. Darüber hinaus sollte man versuchen, mit den Nachbarn zu kooperieren. Gemeinsam könne man mehr bewegen als alleine.

Wer nun entsprechend motiviert auf der Suche nach entsprechenden Stauden und Gräsern ist, der wird bei "Gärten inspiriert von der Natur" fündig. Piet Oudolf und Henk Gerritsen haben entsprechende Pflanzenporträts zusammengetragen und geben entsprechende Anleitungen, welche für bestimmte Zwecke, Pläne und klimatische Gegebenheiten geeignet sind.

(APA/Red.)

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