Gab es früher auf dem Mars ein ausgedehntes Grundwassernetz?

Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, haben Mars-Forscher einen weiteren Hinweis darauf gefunden, dass der rote Planet nicht immer tot war. Wie Wissenschaftler um Joseph Michalski vom Londoner Naturkundemuseum im Fachblatt „Nature Geoscience“ schrieben, könnte es früher ein ausgedehntes Grundwassersystem gegeben haben. Sie machten die Beobachtungen anhand der Geologie des Nachbarplaneten und von Messungen der Marssonden. Dieses Grundwassernetz könnte einst Leben ermöglicht haben.

Mikroben unter der Marsoberfläche?

Während auf der Erde das Leben entstand, war die Marsoberfläche längst unbewohnbar. Unter der Oberfläche könnte es jedoch nur so von Leben -in Form von Mikroben- gewimmelt haben. Ablagerungen von Gips, Flusskiesel oder Wassereis im Sand des Mars – es gab immer wieder Hinweise auf mögliches Wasser auf dem Nachbarplaneten. Nun kommt ein weiterer hinzu: Die Forscher identifizierten mehrere Zonen, in denen es früher einmal das “blaue Gold” gegeben haben könnte.

Ein See im McLaughlin-Krater

Vor allem der McLaughlin-Krater gilt als potenzieller Ort für vergangenes Leben. Die Sonde „Mars Reconnaissance Orbiter“ fand in dem tiefen Bassin Hinweise auf eisen- und magnesiumhaltige Tonmineralien. Diese Mineralien sind untypisch für den roten Planeten und könnten durch einen Grundwasserbruch entstanden sein. Die gesammelten Daten könnten, wie die Wissenschaftler mitteilten, auch auf einen ehemaligen grundwassergespeisten See im Krater deuten.

Das McLaughlin-Gebiet wird nun wohl genauer unter die Lupe genommen. Schließlich wären in den Sedimenten eines solchen Sees wichtige Informationen eingefroren, beispielsweise über mögliche Lebewesen.

(VOL.AT)