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G-8: Tausende demonstrieren

Mehrere tausend Demonstranten haben am Mittwoch in unmittelbarer Nähe des G-8-Gipfels gegen die Politik der dort versammelten Staats- und Regierungschefs protestiert. .

Angeführt von einem schottischen Dudelsackbläser marschierten sie durch die engen Straßen des 4.000-Seelen-Dorfes Auchterarder in Richtung des vier Kilometer entfernten Tagungshotels Gleneagles.

Der Marsch war von der Polizei zunächst verboten worden, nachdem am Morgen bei Ausschreitungen in der Nähe von Stirling mindestens neun Polizisten verletzt worden waren. Nach Gesprächen mit Vertretern des Bündnisses der Gipfelgegner (G-8 Alternatives) wurde die Demonstration dann doch noch zugelassen. Ein schottischer Polizeisprecher sprach am Mittwoch von „zwischen 60 und 70“ Festnahmen.

Die Demonstranten kritisierten das Vorgehen der Polizei. Britische Polizisten hätten nicht so viel Erfahrung mit Demonstrationen wie etwa die deutsche Polizei, sagte Philipp Hersel, Sprecher von Attac, einer Organisation von Globalisierungskritikern: „Normale britische Polizisten sind es nicht gewohnt, Demonstranten wegzutragen.“ Das führe leicht zu “Überreaktionen“.

Zur Sicherung des schottischen Tagungsortes sperrte die Polizei die Autobahn M9, die an Gleneagles vorbei nach Edinburgh führt. Es kam zu Zusammenstößen auf der Autobahn, als Demonstranten versuchten, die Polizeisperren zu durchbrechen. In der Ortschaft Bannockburn wurden Polizeiwagen mit Eisenstangen angegriffen. Auch die Scheiben einer Burger-King-Filiale wurden eingeworfen. In einem auf eine Wand gesprühten Slogan hieß es in Anspielung an die ungleiche Verteilung des Reichtums auf der Erde: “10.000 Pharaonen – Sechs Milliarden Sklaven“.

In der Ortschaft Crieff blockierten etwa 50 “Öko-Krieger“ mit Baumstämmen und Ästen eine Brücke. Sie reagierten damit auf Informationen, dass sich in dem Ort Delegierte des G-8-Treffens aufhalten sollten.

Etwa 5000 Dänen haben unterdessen am Mittwoch in Kopenhagen gegen den Besuch von US-Präsident George W. Bush demonstriert. Sie versammelten sich vor der Botschaft der Vereinigten Staaten kurz nach der Weiterreise von Bush nach Schottland. Die Proteste richteten sich vor allem gegen die Irak-Politik Washingtons, die von der dänischen Regierung unterstützt wird. Der US-Präsident hatte erklärt, er wolle mit der Visite vor allem seinen Dank für die Unterstützung Dänemarks zum Ausdruck bringen.

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