Ausschreitungen bei WM-Jubelfeiern in Frankreich

Während hunderttausende Fans auf der berühmten Prachtmeile Champs-Elysees in Paris feierten, zerstörten dutzende Jugendliche die Fensterscheiben eines Geschäfts auf dem Boulevard. Schließlich löste die Polizei die Feier auf.
Rund 30 Jugendliche, von denen viele vermummt waren, brachen in das Geschäft Publicis ein und verließen dieses mit Wein- und Champagnerflaschen. Einige lachten und filmten sich selbst mit ihren Handys. Manche bewarfen die Sicherheitskräfte mit Gegenständen, die Polizei reagierte mit dem Einsatz von Tränengas. “So feiert man nicht”, sagte ein in Tränen aufgelöster Unbeteiligter in einem Frankreich-Trikot.
Jubelfeste nehmen überhand
Auch in anderen französischen Städten gab es Ausschreitungen, darunter in Lyon, Marseille, Straßburg und Rouen. In Lyon lieferten sich rund hundert Jugendliche Zusammenstöße mit der Polizei, nachdem die Jugendlichen beim Public-Viewing des Spiels gegen Kroatien auf ein Polizeiauto geklettert waren. Die Polizei setzte Tränengas ein, die Jugendlichen warfen Gegenstände und setzten Mülltonnen in Brand. Auf einer Brücke versuchten rund 50 Jugendliche eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Es gab acht Festnahmen.
Überdies gab es mehrere schwere Unfälle am Rande der WM-Feiern: In Frouard nahe der ostfranzösischen Stadt Nancy wurden ein dreijähriger Bub und zwei sechsjährige Mädchen schwer verletzt, als sie während der Siegesfeiern von einem Motorrad angefahren wurden. Der Motorradfahrer flüchtete nach Angaben der Behörden.
Zwei Tote
Im südöstlichen Annecy starb laut Polizei ein 50-jähriger Mann, als er nach dem Schlusspfiff in einen flachen Kanal sprang und sich das Genick brach. In Saint-Felix in Nordfrankreich starb ein Mann, als er kurz nach dem WM-Spiel in einen Baum raste.
Frankreich eskaliert
Auch rund um den Nationalfeiertag hatte es Ausschreitungen gegeben: Am Freitag- und Samstagabend brannten nach Angaben des Innenministeriums landesweit 845 Autos, 508 Menschen wurden in Gewahrsam genommen. 29 Einsatzkräfte wurden verletzt.
(APA/ag.)
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