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Fußball-EM: Spanien und Italien steigen ins Viertelfinale auf

Spanische Spieler feiern ihr Tor.
Spanische Spieler feiern ihr Tor. ©AP(dapd)
Spanien und Italien haben sich am Montag fürs Viertelfinale der Fußball-EM qualifiziert.
Alles rund um die Euro
Italien vs. Irland - 2:0
Spanien hofft auf Gruppensieg
Spanien vs. Kroatien - 1:0

Titelverteidiger Spanien hatte in Gruppe C deutlich mehr Mühe als erwartet, fixierte aber mit einem spät sicher gestellten 1:0 (0:0) in Posen gegen Kroatien Platz eins und endgültig den Aufstieg. Den Treffer der Spanier markierte der eingewechselte Jesus Navas in der 88. Minute.

Die Italiener setzten sich dank eines Kopfball-Treffers von Antonio Cassano (35.) und einem spektakulären Tor des Jokers Mario Balotelli (90.) 2:0 (1:0) gegen Irland durch.

Spanien zitterte sich ins Viertelfinale

Titelverteidiger Spanien hat sich am Montag ins Viertelfinale der Fußball-EM gezittert. Der Weltmeister erkämpfte mit einem 1:0 (0:0) in Danzig (Gdansk) gegen Kroatien den Sieg in Gruppe C vor den Italienern, die sich im Parallelspiel in Posen (Poznan) mit 2:0 gegen Irland durchsetzten. Matchwinner für den Weltmeister war der eingewechselte Navas mit seinem Gold-Tor in der 88. Minute.

Der Flügelspieler musste den Ball nur noch ins leere Tor bugsieren, der ebenfalls eingetauschte Fabregas und Iniesta hatten die mustergültige Vorarbeit geleistet. Es war dies allerdings die einzige wirklich gelungene Aktion des Titelanwärters, der einige Male in der Partie gewackelt hatte. So versagte der deutsche Schiedsrichter Stark den Kroaten in der 27. Minute nach einer Attacke von Ramos an Mandzukic im Strafraum wohl fälschlicherweise einen Elfmeter. In der 59. Minute scheiterte Rakitic per Kopf an Casillas und vergab damit die beste Chance der Kroaten im gesamten Spiel.

Die Spanier vermochten in keiner Phase der Partie an ihre Leistung beim 4:0 gegen Irland anzuschließen. Gegen die cleveren Kroaten gab es für die Kreativabteilung Silva-Xavi-Iniesta kein Durchkommen, dadurch hing auch Solo-Spitze Torres in der Luft und es schauten bestenfalls Halbchancen heraus. Nach Silva-Vorlage fiel ein Schuss von Iniesta zu schwach aus (12.), Torres scheiterte mit einem Schuss aufs kurze Eck ebenso an Goalie Pletikosa (23.) wie Ramos wenige Sekunden später mit einem Versuch aus der Entfernung.

Die Kroaten meldeten sich mit einem Pranjic-Schuss (25.) erstmals in der Offensive zu Wort und forderten zwei Minuten später vergeblich einen Elfmeter. Ramos hatte knapp innerhalb des Sechzehners Mandzukic ungestüm attackiert und dabei Ball, aber auch Gegner getroffen.

In der zweiten Hälfte änderte sich vorläufig nichts an der Charakteristik der Partie: Die Spanier hatten zwar deutlich mehr Ballbesitz, schoben das Spielgerät aber ideenlos in den eigenen Reihen herum und waren mit ihrer Fußballkunst zumeist schon 30 Meter vor dem gegnerischen Tor am Ende.

Die Kroaten beschränkten sich lange darauf, das Kombinationsspiel des haushohen Favoriten nicht zur Geltung kommen zu lassen. Konter wurden vorerst nur vereinzelt lanciert, einer hatte es aber in sich – Modric setzte sich auf der rechten Seite durch und schlug eine Maßflanke auf Rakitic. Bei dessen zu unplatzierten Kopfball war Casillas zur Stelle (59.). In der 79. Minute musste sich der Real-Madrid-Schlussmann bei einem Volley von Perisic neuerlich auszeichnen.

Damit hatten Srna und Co. aber auch schon ihre Pulver verschossen, obwohl sie in der Schlussphase auf volle Offensive setzten. Die Spanier, die bei einer Niederlage die Heimreise hätten antreten müssen, wirkten zwar nicht sattelfest, ließen jedoch keine große Einschussmöglichkeit mehr zu. Dass dann auch noch zu einem Sieg reichte, lag an einer sehenswerten Aktion über Fabregas und Iniesta, die Navas in der 88. Minute abschloss.

Italien besiegte Irland 2:0 und buchte Viertelfinalticket

Italien hat es doch noch ins Viertelfinale der Fußball-EM geschafft. Die Squadra Azzurra besiegte am Montag in Posen Irland 2:0 (1:0) und fixierte als Zweiter der Gruppe C den Aufstieg. Die Italiener gewannen dank eines Kopfball-Treffers von Antonio Cassano (35.) und einem spektakulären Seitfallzieher des eingewechselten Mario Balotelli (90.). In der ersten K.o.-Runde spielt Italien am Sonntag in Kiew gegen den Sieger der Gruppe D.

Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli stellte seine Truppe ordentlich um. Das System wurde auf das alt bewährte 4-3-1-2 verändert, wobei vor allem die Defensive beinahe komplett neu formiert wurde. Interims-Verteidiger Daniele De Rossi kehrte ins Mittelfeld zurück und im Angriff löste Antonio Di Natale den bisher glücklosen und auch leicht am Knie verletzten Balotelli ab. Die Iren gingen unverändert, aber mit Damian Duff als Kapitän in ihre EM-Abschiedsvorstellung. Duff wurde damit anlässlich seines 100. Länderspiels angemessen gewürdigt.

Dass die Italiener von den von ihrem Landsmann Giovanni Trapattoni betreuten Iren keine Geschenke zu erwarten hatten, war von Anpfiff weg klar ersichtlich. Die Iren fighteten und legten sich ins Zeug, als ob es auch für sie noch um den Viertelfinal-Einzug ginge. Dadurch hatten die Italiener große Mühe, ihre technische Überlegenheit in brauchbare Torchancen umzumünzen.

Für die Iren wurde es erst nach einer knappen halben Stunde erstmals richtig brenzlig. Ein Schuss von Di Natale wurde vom irischen Verteidiger Sean St. Ledger mit dem Oberarm abgeblockt, der Elfer-Pfiff blieb jedoch aus (28.). Italien setzte damit zur ersten echten Drangphase an. Nach vergebenen Chancen von Di Natale (34.) und Cassano (35.) stellte Cassano auf 1:0 (35.). Nach einem Eckball von Andrea Pirlo landete ein Kopfball des 29-jährigen AC-Milan-Stürmers per Unterkante der Latte hinter der Linie.

Damit waren die Azzurri zur Pause dem Viertelfinale schon sehr nahe, denn beim Parallelspiel zwischen Spanien und Kroatien war man von dem von Italien befürchteten 2:2-Pakt weit entfernt. Die Italiener drängten auf die Entscheidung, Di Natale (47., 54.) und Cassano (48.) vergaben jedoch die Möglichkeiten auf den zweiten Treffer. Die Iren schafften es kaum einmal gefährlich vor das italienische Tor.

Goalie Gianluigi Buffon musste erst bei einem Weitschuss von Keith Andrews (60.) erstmals eingreifen. Bei einem 23-Meter-Freistoß-Hammer von Andrews hatte Buffon deutlich mehr Mühe (79.). Für den abschließenden Höhepunkt und die endgültige Entscheidung sorgte schließlich der eingewechselte Balotelli, der nach Ecke von Alessandro Diamanti einen Seitfallzieher spektakulär in die Maschen setzte (90.). Zu diesem Zeitpunkt waren die Iren aufgrund der gelb-roten Karte für Andrews (89.) nur noch mit zehn Mann vertreten gewesen.

APA

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