Fußball-EM: Slowakei gegen Ukraine um Fix-Aufstieg ins Achtelfinale

Nun ist es aber tatsächlich so, dass sie am Freitag (15.00 Uhr) in Düsseldorf gegen die Ukraine mit einem Sieg das Achtelfinale fixieren können. Selbst wenn sie auf dem dann theoretisch noch möglichen dritten Platz landen würden, wäre ihnen die K.o.-Phase sicher.
Mit dem Rücken zur Wand
Umgekehrte Vorzeichen gibt es beim Gegner: Die Ukraine war eigentlich leicht favorisiert in ihr Erstrundenspiel gegen Rumänien gegangen, kam aber mit 0:3 unter die Räder. Gegen die Slowaken stehen die Vertreter des kriegsgebeutelten Landes mit dem Rücken zur Wand. Allerdings haben die Ukrainer auch andere Sorgen im Kopf. "Es ist schwer für uns, sich zu motivieren. Das ist wie ein schlimmer Alptraum, den wir vergessen müssen", sagte Verteidiger Olexandr Sintschenko.
Teamchef Serhij Rebrow erwartet dennoch eine Reaktion seiner Truppe. "Gegen die Slowaken müssen wir eine ganz andere Ukraine zeigen." Es gibt aber auch Hoffnung: Seit 2020 hat die Ukraine nicht mehr zwei Spiele am Stück verloren. Um ins letzte Spiel gegen Belgien mit einer gewissen Chance zu gehen, muss diese Serie weitergehen.
Ukraine-Team mit Stars gespickt
Sorgen machen muss den Ukrainern vor allem, dass sie trotz eines mit Stars wie Sintschenko (Arsenal), Real-Madrid-Tormann Andrij Lunin, Chelsea-Stürmer Mychajlo Mudryk, Wiktor Zyhankow und La-Liga-Torschützenkönig Artem Dowbyk (beide Girona) gespickten Teams kaum in der Lage waren, Chancen herauszuarbeiten und vor dem Tor auch zu umständlich agierten. Doch auch hinten haperte es. Die Abwehr war nicht in der Lage, den schnörkellos agierenden rumänischen Stürmern Paroli zu bieten.
"Sie wissen, dass ihre Leistung schlecht war. Wir repräsentieren ein großes Land, das seit zwei Jahren um seine eigene Freiheit kämpft. Sie haben unsere Fans enttäuscht", sagte Rebrow über seine Stars. Einer davon ist Dowbyk, der gar keine Ausreden suchen wollte. "Du musst dir die Ergebnisse am Platz erkämpfen, nicht am Papier. Wir haben noch zwei Spiele, können unsere Situation noch verbessern." Allerdings warte mit der mit 1:0 gegen Belgien siegreich gebliebenen Slowakei eine große Challenge. "Es wird noch schwieriger gegen sie, als es das gegen Rumänien war", vermutete der Stürmer.
Besondere Partie für Suslov
Respekt äußerte Dowbyk vor allem im Hinblick auf die slowakischen Innenverteidiger Denis Vavro und Milan Skriniar. "Sie haben mit Lukaku gegen einen der besten Stürmer des Turniers exzellent verteidigt", sagte der Spanien-Legionär. Aufseiten der Slowaken steht Offensivmann Tomas Suslov vor einer besonderen Partie, ist doch sein Vater Ukrainer. Der 22-jährige Verona-Akteur wurde von der ukrainischen Niederlage überrascht, Vorteil müsse diese aber keinen bringen.
"Das Ergebnis kann sie noch gefährlicher machen. Wir erwarten kein leichteres Spiel als gegen Belgien. Wenn wir erfolgreich sein wollen, müssen wir zumindest dasselbe noch einmal machen", sagte Suslov. Ein guter Auftritt in den Bereichen Organisation, Pressing und Konterspiel war die Grundlage für den erfolgreichen Start. Das nötige Glück durfte im Finish auch nicht fehlen, als wegen eines viel diskutierten Handspiels von Lois Openda der Ausgleich durch Lukaku zurückgepfiffen worden war. "Es war großartig, den Dritten der Weltrangliste zu besiegen. Aber wir rechnen uns gar nichts aus", sagte der slowakische Tormann Martin Dubravka.
Aus der Vergangenheit gelernt
Das hat auch mit der Erfahrung aus der Vergangenheit zu tun. 2021 war nach einem 2:1 gegen Polen und zwei folgenden Niederlagen gegen Schweden (0:1) und Spanien (0:5) noch das Aus gekommen. "Natürlich haben wir daraus gelernt", betonte Mittelfeldspieler Ondrej Duda. Darauf hofft auch Teamchef Francesco Calzona, der am Donnerstag in Düsseldorf folgendes zu Protokoll gab: "Es gibt noch nichts zu feiern für uns. Wir haben unser Ziel noch nicht erreicht."
(APA)
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