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Fußball auf Sparkurs

Die Wirtschaftsflaute hat auch in den internationalen Fußball-Gremien tiefe Spuren hinterlassen. Der Weltverband (FIFA) rutschte im Jahr 2002 trotz eines Sparprogramms erstmals in die roten Zahlen.

Auch für die Europäischen Fußball-Union (UEFA) gehören die fetten Jahre der Vergangenheit an. UEFA-Generaldirektor Gerhard Aigner sieht darin eine vorhersehbare Entwicklung: “In der Vergangenheit wurden vom Fernsehen Preise bezahlt, die nichts mit dem ökonomischen Wert der Ware Fußball zu tun hatten.” Die nun erfolgte “logische Rückbildung” wird vor allem die Champions League zu spüren bekommen. In dieser Saison verteilt die UEFA noch die Rekordsumme von 1,1 Mrd. Schweizer Franken (746 Mio. Euro) an die teilnehmenden Klubs als Garantiesumme. Im kommenden Jahr aber stellt der Verband der Elite-Liga, in der die Zwischenrunde wegfallen wird, nur noch 850 Mio. Franken (576 Mio. Euro) in Aussicht. Und selbst die scheinen angesichts der stockenden Verhandlungen mit den TV-Sendern noch nicht restlos gesichert.

“Wir müssen uns für regnerische Tage rüsten”, forderte Schatzmeister Sprengers. Dabei soll der Hebel in erster Linie bei den Vereinen angesetzt werden. Alarmiert von den Nachrichten über horrende Schulden vor allem bei den Klubs in Südeuropa, will die UEFA die Vereinschefs von 2004 an mit einem europaweit einheitlichen Lizenzierungsverfahren zum Umdenken zwingen. So dürfen die Vereine künftig nur noch eine bestimmte Summe für Personalkosten aufwenden, die sich nach der Ertragskraft des Klubs richtet. Wer nicht mitzieht, wird nicht mehr zu den Europacup-Bewerben zugelassen – ungeachtet von Namen. “Es muss gleiches Recht für alle gelten”, sagte Aigner. In Österreich stößt diese Politik auf Zustimmung.

Aigner tritt überraschend als UEFA-Generalsekretär ab
Gerhard Aigner hat am Dienstag völlig überraschend seinen Rücktritt als Generalsekretär des Europäischen Fußball-Verbandes angekündigt. Der 59-jährige Deutsche erklärte, er werde zum Jahresende nach 34-jähriger Dienstzeit in der UEFA in den vorzeitigen Ruhestand treten. Aigner führte private Gründe für seinen Entschluss an. Er wolle sich mehr um seine Familie kümmern.

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