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Furcht vor zu früher Organtransplantation

Viele Deutsche befürchten einer Umfrage zufolge, zu früh für tot erklärt zu werden, wenn sie einen Organspenderausweis bei sich tragen.

Die meisten Deutschen sind zwar nach eigener Aussage dazu bereit, nach ihrem Tod Organe zu spenden. Mehr als jeder Dritte befürchtet jedoch, zu früh für tot erklärt zu werden, wenn er einen Organspenderausweis bei sich trägt. Das ist das Ergebnis einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag des Magazins „Reader’s Digest Deutschland”

Unbegründete Angst

Die Angst der etwa 38 Prozent der Befragten vor verfrühter Organentnahme sei aus Sicht der Deutschen Stiftung Organtransplantation „absolut unbegründet”. „Alle ärztlichen und pflegerischen Maßnahmen am Unfallort und im Krankenhaus haben zum Ziel, das Überleben des Patienten zu sichern und seine Gesundheit wiederherzustellen”, zitiert Reader’s Digest Deutschland die Stiftung. Zudem müssten vor einer Transplantation laut Gesetz zwei Fachärzte unabhängig voneinander den Hirntod des Patienten feststellen.

In Österreich “Widerspruchslösung”

Insgesamt stimmen zwar 63 Prozent der Befragten zu, nach ihrem Tod Organe zu spenden. Nach der Emnid-Umfrage findet die in Österreich praktizierte „Widerspruchslösung” in Deutschland dagegen keine Mehrheit. Demnach halten nur 17 Prozent der Deutschen eine Organentnahme für richtig, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten einer Transplantation nicht widersprochen hat. Die österreichische Regelung: Wer zu seinen Lebzeiten nicht ausdrücklich feststellt, dass keines seiner Organe im Todesfall transplantiert werden darf, bei dem kann rechtlich gesehen eine Organentnahme durchgeführt werden. Auch die Angehörigen haben in diesem Fall keinerlei Einspruchsrecht.

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