Die Kameras begleiteten die junge Dame damals zu ihrem Bewerbungsauftritt bei der Fast-Food-Kette Hooters. Statt im Restaurant startete die heute 27-Jährige aber im TV durch. Die Selfmade-Entertainerin und Geschäftsfrau mit Dialekt, Pfiff und einem gehörigen Schuss Penetranz bekam nach vielen schrillen Einzelauftritten vom 21. September 2010 an auf Vox ihre eigene Reihe mit dem Titel “Daniela Katzenberger – natürlich blond”: 61 Folgen in fünf Staffeln waren es bisher, dazu kamen noch ein paar Sonderausgaben.
“Nichts falsch gmacht!”
“Auch wenn es vielleicht sehr arrogant klingt, würde ich sagen, dass ich in den letzten fünf Jahren nichts falsch gemacht habe”, sagte die “Katze”, die nicht nur ein Café auf Mallorca betreibt, sondern auch eine eigene Duft-, Schmink- und Schuhkollektion hat, in einem Gespräch mit Vox. “Ich würde alles nochmal genauso machen. Natürlich gibt es immer mal wieder Kleinigkeiten, bei denen ich darüber nachgedacht habe, ob das so das Richtige war. Aber im Nachhinein hatte sich herausgestellt, dass es das Richtige war und ich hoffe, dass die nächsten 5 oder 50 Jahre noch genauso weitergehen.”
Interesse an der Dokusoap erlahmt
Der Shootingstar mit losem Mundwerk, der für die einen Kult und Vorbild ist (zum Beispiel für etwa 1,6 Millionen Facebook-Nutzer) und von anderen nicht einmal gekannt werden will, sollte aber auf der Hut sein. Denn das große Interesse an der Frau, die in ihrer Dokusoap über sich, ihre Haare, ihre Fingernägel und ihre Brüste erzählt, ist inzwischen erlahmt.
Am vergangenen Dienstag schalteten nur noch 1,04 Millionen Menschen bei einem Marktanteil von 3,4 Prozent ein. Ob es dann noch für die nächsten fünf Jahre reichen wird, ist zumindest zweifelhaft, denn das Entwicklungspotenzial ihrer Persönlichkeit ist auch in den Augen von Experten überschaubar.
Bernd Gäbler zum Erfolg der Katze
“Die Strategen des Senders waren klug genug, in ihr nur ‘einen Farbtupfer’ für das Programm zu sehen”, sagt der Medienwissenschaftler Bernd Gäbler, Autor des Buches “Bohlst du noch oder klumst du schon? Der Siegeszug des Banalen und wie man ihn durchschauen kann”, in dem er auch dem Phänomen Katzenberger, ihrem Produzenten Bernd Schumacher und dessen Firma 99pro Media Raum gewidmet hat.
“Denn letztlich ist die Figur des cleveren Dummchens, das sich jeweils gegen die Zumutungen der Medienwelt bodenständig behauptet, doch ziemlich eindimensional. Das merkt allmählich auch das Publikum, um dessen Gunst Daniela Katzenberger zunehmend zu kämpfen hat. Überraschendes kommt da ja auch nicht mehr.”
(APA/dpa)
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